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Volltext: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Gruppe 18, Section 2), zweiter Band, officieller Ausstellungs-Bericht

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Brückenbau. 
wo auf dem Untergründe des Wassers ein Schienengeleise liegt, 
auf dem das, auf einem hohen Gerüste erbaute BrUckenplateau, be 
wegt wird. 
Die letztere, höchst interessante, der sogenannten Seilförderung 
vollkommen gleiche Art einer fliegenden Brücke wurde 1873 durch 
den Ingenieur M. Leroyer zwischen St. Malo und St. Servan in 
Frankreich erbaut. Die Monographie von Floucaud de Foureroy 
(„Annales des ponts et chaussees“, 1874) gibt über dieses Bauwerk, 
welches 45.000 Francs gekostet hat und bei dem die eigentliche flie 
gende Brücke 14.000 Kilogramm wiegt, näheren Aufschluss; der 
Betrieb erfolgt durch Dampfmaschine und Zugseil und kostet täglich 
circa 70 Francs. 
Diese Gruppe der beweglichen Brücken, welche besonders 
durch das letzterwähnte Bauwerk ein neues, technisches Interesse 
erhalten hat und welche wir hier wieder nur der vollständigen 
Ucbersicht halber vorführen, war auf der Ausstellung unseres Wis 
sens nicht vertreten. 
IX. Capitel. 
Trajecte. 
§. 1. Ihre Geschichte. 
Wenn man die Geschichte der Eisenbahntechnik aufmerksam 
verfolgt, so bemerkt man, dass sich dem Entwicklungsgänge dieser 
Disciplin Hindernisse entgegenstemmen, welche so lange umgan 
gen werden müssen, bis der Ablauf einer gewissen Zeit hingereicht 
hat, um die Lösung der directen Ueberschreitung zu vollführen. 
So war das Streben nach einer tauglichen Strassenlocomotive 
der Umweg, den die Technik machte, bis sie über ein völlig geeig 
netes Eisenbahngeleise verfügte; so waren die Blencinsop’sche 
Zahnradbahn, die Chatman’sche Stelzenmaschine, die Taylor’sche 
Eisenbahnschleusse, die Clerk’sche atmosphärische Eisenbahn, auch 
der englische Seilaufzug die weiten Umwege der Technik, bis sie 
über eine geeignete Gebirgslocomotive verfügte; so waren die lang 
geschlängelten Gebirgstracen die factischen Bahnumwege, bevor die 
technische Möglichkeit der Herstellung langer Tunnels zur Thatsache
	        
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