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Volltext: Textil- und Bekleidungs-Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 5

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Gruppe V. Textil- und Bekleidungs-Industr 
ne. 
1867 
1868 
1869 
1870 
1871 
270 550 Zollcentner 
326 567 
343 375 
461859 
775 233 
und zwar participiren an der Einfuhr im Jahre 1871: 
Ostindien 
Aegypten . . . 
Türkei .... 
England .... 
Vereinigte Staaten 
Griechenland 
Brasilien .... 
Verschiedene Länder 
mit 307 965 Centner 
„ 212 216 „ 
„ 136 809 „ 
„ 88 141 „ 
„ 19 978 „ 
„ 4 238 „ 
„ 1 703 „ 
» 4 183 „ 
\ 
Die österreichischen Spinnereien und mechanischen Webereien 
liegen meistens vereinzelt auf dem Lande, da sie bei ihren Anlagen 
möglichst reichliche Wassertriebkräfte aufsuchten, und ihnen dort auch 
billigere und nicht so oft wechselnde Arbeitskräfte zu Gebote standen. 
Indessen werden diese anscheinenden Vortheile auch durch nicht zu 
unterschätzende Nachtheile aufgewogen, denn die Wasserkraft ist nicht 
immer eine verlässliche und erfordert jedes Mal die Anlage von Reserve 
dampfmaschinen. Für diese wird die Kohle, der grossen Entfernungen 
von den Fundorten wegen, sehr theuer und ist oft schwer zu beschaffen. 
Meistens werden in Oesterreich nur die gröberen Garnnummern 
und zwar wenig über Nr. 40 gesponnen. Obgleich auch die Feinspin 
nerei bis Nr. 100 sich jetzt einzuführen scheint, so glaubt man 
doch, dieselbe werde nur langsame Fortschritte machen können, da in 
dein Gewichtstarif die feineren Nummern fremden Gespinnstes nicht 
erheblich vom Zoll betroffen werden, also stets in namhaften Mengen 
eingehen werden. 
Die Zahl der Spindeln in Oesterreich, die 1867 auf 1 600 000 
angenommen wurde, hat sich zur Zeit auf ca. 1 900 000 gehoben; 
eine einzelne Collectivausstellung Niederösterreichs repräsentirte eine 
Spindelzahl von fast 500 000. Die grossen Etablissements von Joh. 
Liebieg & Co. in Reichenberg (90 000 Spindeln), Actiengesellschaften 
Trummau (72000 Spindeln), Pottendorf (65 000 Spindeln), Getzner 
Mutter & Co. in Bludenz (50 000 Spindeln), Münzberg & Co. 
(48 000 Spindeln), F. Schmitt in Böhm. Aicha (40 000 Spindeln) und 
F. Richter & Co. in Smichow bei Prag (20 000 Spindeln) produciren 
ein sehr gutes Garn, grösstentheils bis Nr. 40, während in feineren Ge- 
spinnsten bis zu Nr. 100 Br evilli er & Co. (30 000 Spindeln), die Klein- 
münchener Actiengesellschaft (30 000 Spindeln), die Tannwal- 
der Baumwollen-Spinnfabrik (23 000) jede Anerkennung verdienen.
	        
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