Einleitung.
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von Wollfabrikaten bedeutend gehoben hat (in den letzten 10 Jahren
hat sich die Einfuhr und der Verbrauch von Wolle in England um
nahezu 100 Proc. vermehrt), einen Druck auf dm Preise der Wolle
nothwendig ausüben müssen, der sich auch seit 1867 in empfindlicher
Weise merkbar machte und ganz besonders unsere europäische Wol -
cultur nachhaltig schädigte. Nimmt man die sich gleich stehenden
Weltpreise von 1866 und 1867 als Basis (100) an, so standen (nach
dem „Economist“) die Preise am
1. Januar 1868 = 80,
1. „ 1869 = 72,
1. „ 1870 = 67,
1. „ 1871 = 61,
waren also in dauerndem rapiden Rückschritt begriffen Dieser vier
jährigen fallenden Periode gegenüber begann im Jahre 18,1 und setzte
sich in den folgenden fort ein um so schnellerer jäherer Aufschwung,
der noch heut nicht abgeschlossen ist. Nach der erwähnten Berechnung
waren die Wollpreise am
1. Januar 1872 auf 93,
1. Juli „ n 105 ’
1. Januar 1873 „ HO,
gestiegen. Der Grund dieser Erscheinung liegt in dem ausserordent
lichen Aufschwünge, den die Industrie nach Beendigung des fnmzo-
sischen Krieges genommen hat, an der bedeutenden Lucke in Wol -
fabrikaten, die auszufüllen war, und dem Eifer, mit dem di eWolL
producenten die sich ihnen darbietende günstige Conjunctur auszunutzen
bestrebt waren. Nachdem sowohl unsere europäischen Züchter jahrelang
unter den ungünstigsten Verhältnissen gearbeitet, als ™h .e uta-
seeischen Wollen auf den Auctionen nur zu den gedrucktesten Preise
Abgang gefunden hatten, fanden sie bei dem eingetretenen regen Begehr
Gelegenheit zur Erholung. Sie verstanden es auch, nach dem durch
die Praxis bewiesenen wirthschaftlichen Grundsätze, dass be, fallender
Conjunctur das Rohmaterial am längsten dem Preisdrucke widersteht
bei steigender am leichtesten der Erhöhung folgt, die erlang
Vortheile festzuhalten, als die günstigen Verhältnisse bereits eine
schnelle Aenderung erfahren hatten. Dem lebhaften Aufschwünge der
Wollenwaarenindustrie in den Jahren 1871 und 1872 folgte nämlich
bereits in der zweiten Hälfte des letzteren eine Abspannung, in dem
folgenden eine dauernde Lähmung. Dieselbe rührt ohne Zweifel von
einer bedeutenden Ueberproduction her, wie sie die maasslose Ansp
nung auf allen Wirthschaftsgebieten hervorrufen musste, abgesehen
von dem schlechten Geschäftsgänge, den der ungewöhnlich milde Winter
von 1872 bis 1873 erzeugte und der allgemeinen Stockung, we . c
die finanzielle Krisis dieses Jahres hervorrief. Sollte dieselbe me
