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Volltext: Textil- und Bekleidungs-Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 5

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Section II. Baumwollenwaaren. 
bei Weitem nicht die vorhergehende; indessen ist das englische Gouver 
nement mit anerkennenswerthem Streben bemüht, die vernachlässigte 
Cultur durch Einführung neuer Maschinen, durch Anlegung vonMuster- 
wirthschaften durch Lehre und Beispiel zu heben. Durch Vergrösserung 
des Productionsquantums und Yerbesserung der Qualität des Stoffes 
bemüht sich England, seinen indischen Colonien erhöhete und stabile 
Einnahmequellen zu verschaffen; es hat auch die politische Absicht, 
seine Baumwollenindustrie so viel wie möglich von der Abhängigkeit 
von Amerika zu emancipiren und sind seine Bemühungen von gutem 
Erfolge begleitet. 
Es sind in Ostindien im Jahre 1872 mit Baumwolle bebaut gewe 
sen 12 890 000 Acres, welche einen durchschnittlichen Ertrag von 
75 Pfund Baumwolle ergaben. Die Gesammtproduction Indiens betrug 
2 297 500 Ballen (ä 400 Pfund). 
Von diesem Quantum wurden 
Im Lande verbraucht 621 500 Ballen, 
Exportirt nach Grossbritannien . 1 371 000 B. 
„ nach d. Continent direct 170 000 „ 
„ nach China .... 135000 „ 
1 676 000 
Summa ... 2 297 500 Ballen. 
An dritter Stelle in der Bedeutung für den Weltmarkt steht die 
ägyptische Baumwolle, welche in verschiedenen Sorten ausgestellt 
war; es folgt die brasilianische Baumwolle, deren Aufstellung in 
Gestalt einer Tropfsteinhöhle auch äusserlich von imposanter Erschei 
nung war. Die dortige Regierung giebt als Ziffer der Exporte von 
Baumwolle an für die Jahre: 
1866/67 37 728 762 Kg 
1867/68 47 669 584 „ 
1868/69 41404 470 „ 
1869/70 37 326 363 „ 
1870/71 38 396 023 „ 
Hiermit ist die Zahl der bedeutenden Productionsländer der Baum 
wolle geschlossen. Die ausserdem auf der Ausstellung befindlichen Baum 
wollen aus Algier, Queensland, den Fidschi insein, Turkestan, 
Tunis, China, dem Capland sowie verschiedenen französischen Colo 
nien (Cochinchina, Senegal, Pondichery, Guatemala und andere) 
spielen auf dem Weltmärkte eine untergeordnete Rolle Dasselbe ist 
der Fall mit der europäischen Baumwolle aus Italien, Griechenland 
und der Türkei.
	        
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