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Volltext: Graphische Künste, Wiener Weltausstellung Heft 6

Section I. Die Typographie etc. Die Lithographie. 657 
In Betracht der nicht günstigen Localverhältnisse müssen die 
Arbeiten von Alex. Czeh in Raab, Gebr. Magyar in Temeswar und 
Fr. Supp an in Agram wohl als solche, welche billige Ansprüche be 
friedigen, bezeichnet werden. 
Rumänien. Aus Rumänien hatten Sotscheck & Co. in Bukarest 
und die dortige Cooperativbuchdruckerei der Gehülfen, ein 
gerichtet von Const. Rosetti, ausgestellt. Die Arbeiter in der letz 
teren sind lauter Rumänen. Das Geschäft ist sehr gut administrirt 
und die Arbeiten durchgängig sorgfältig, einige sogar vorzüglich. 
Die Schweiz. Kehren wir zu den geographisch und national der 
germanischen Gruppe näher stehenden Ländern zurück, so haben wir 
uns zunächst mit der Ausstellung der Schweiz zu beschäftigen. Die 
selbe bot das Bild einer allmäligen und ruhigen, den Verhältnissen ent 
sprechenden Entwickelung dar. Man ist bemüht, nicht zurückzubleiben, 
man strebt andererseits nicht darnach, eine der Lage nicht angemessene 
Höhe zu erklimmen. Der schweizerische Buchhandel und das dortige 
Druckgewerbe kann nur als ein Theil des deutschen Druckgewerbes 
betrachtet werden; für den Weltmarkt arbeitet nur das eine Geschäft Gebr. 
Carl & Nie. Benziger in Einsiedeln. Die übrigen Schweizer Buch 
händler und Buchdruckereien hatten deshalb sehr wohl gethan, sich zu 
einer Collectivausstellung zu vereinigen und sie haben dies im Grossen 
und Ganzen in befriedigender Weise ausgeführt, wenn auch ein Theil 
der Productionen nicht die Grenze des Mittelguten nach Seite des Gu 
ten hin überschritt. Von denjenigen, welche Gutes brachten, erwähnen 
wir, ohne damit erschöpfend sein zu wollen: Rieder & Simmer in 
Bern (Album mit Werthpapieren, deren sich die Druckerei eines grös 
seren Druckortes nicht zu schämen gehabt haben würde; „Post- und Orts- 
lexicon der Schweiz“); J. Westfehling in Winterthur (den sehr gelun 
genen Ausstellungskatalog); Orell, Füssli & Co. in Zürich (Acciden- 
zien, „Statistik der Rechtspflege im Canton Zürich“); B. F. Haller in 
Bern (Petöfi’s Gedichte); Ramboz & Schuchardt in Genf (Le monde 
primitif. — Reforme des prisons); Bleuler Hausherr & Co. in 
Winterthur (Tabellen); Fisch, Wild & Co. in Brugg (Tabellen); K. J. 
Wy ss in Bern („Tschudiführer“). Interessant waren die von einem Privat 
manne und Gelehrten, F. Turrettini in Genf, ausgestellten Ulustrirten 
Drucke in chinesischer Sprache: „L'atsume Gusa und „Ran-Zai-Sciu , 
zwei Collectivwerke, Blumenlesen, erstere hauptsächlich der Geschichte 
und der Unterhaltung, letztere der Linguistik gewidmet. Wir fanden 
da z. B. Lehrbuch der Mandarinensprache nach Ollendorff’s Methode. 
Als Einzelaussteller war, wie erwähnt, die Firma Gebr. Carl 
& Nie. Benziger in Einsiedeln erschienen. Es würde in der That 
schwer gewesen sein, die Ausstellung dieser Firma in den localen 
Schweizerrahmen hineinzuzwängen. Von der Ausdehnung des Geschäfts 
Wiener Weltausstellung. I. 42
	        
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