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Volltext: Maschinenwesen und Transportmittel, Wiener Weltausstellung Heft 8

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Section II. a. Werkzeugmaschinen. 
Gefäss abgelassen werden. Da das Einschneiden des Gewindes in die 
vier nach einander eingelegten Muttern sich in stufenweisem Fortschritt 
befindet und es dem Arbeiter erwünscht sein muss, dass das Durchfallen 
des Bohrers in der Nähe seines Standortes geschieht, damit er ihn nicht 
erst herbeizuholen braucht, so erhellt, dass der Arbeiter durch den 
Gang der Maschine zu gleichmässig anhaltender Thätigkeit genöthigt 
wird. 
Auch das Gewindeschneiden auf Bolzen erfolgt mittelst eines ein 
zigen Durchganges; die Schneidkluppe kann durch Drehung eines 
Handhebels geöffnet werden, worauf der geschnittene Bolzen mit einem 
Griff und ohne dass eine Rückwärtsdrehung erforderlich wäre, heraus 
genommen und durch einen anderen ersetzt werden kann. Für Schrauben 
bolzen mit prismatischem Kopf oder prismatischem Ansatz unter dem 
Kopf sind die Köpfe der Arbeitsspindeln mit einfachen Gesenken ver 
sehen , während Bolzen mit runden Köpfen ohne Ansatz oder kopflose 
Bolzen in eigens construirte, sehr leicht ein- und ausrückbare Klemm 
vorrichtungen eingespannt werden. 
Die Maschine wird in zwei Grössen ausgeführt. Auf Nro. I., welche 
exponirtwar, können Schrauben bis zu 25 mm Durchmesser und Muttern 
bis zu 38 mm Weite geschnitten werden. Die Länge der Schrauben 
mit prismatischem Kopf kann bis 235 mm betragenSchrauben ohne 
Kopf oder mit rundem Kopf können 165 mm lang sein. Auf Maschine 
Nro. II. können Schrauben bis 25 mm Durchmesser und 165 mm Länge, 
sowie Muttern bis 25 mm Weite mit Gewinde versehen werden. Die 
Leistungsfähigkeit der Maschine ist beim Schneiden von Muttern 
bei Vs Vi 5 /s 3 U Vs 1 Zoll Weite 
240 220 180 150 100 85 Stück pr. Stunde. 
Mit Rücksicht auf den erreichbaren Genauigkeitsgrad musste einer 
von Heilmann-Ducommun & Steinlen ausgestellten Schrauben 
schneidmaschine (System Reiss) das höchste Lob gespendet werden; 
hier wurde der zu schneidende Bolzen — wie bei der Drehbank 
zwischen Spitzen eingespannt; das Werkzeug bestand aus vier Backen, 
in einen schmiedeisernen gehärteten Rahmen eingesteckt, mittelst 
Links- und Rechtsschraube anzustellen; die geradlinige Verschiebung 
desselben geschah jedoch nicht durch das entstehende Gewinde des 
Arbeitstückes, sondern durch einen besonderen mittelst Zahnräder be 
triebenen Leitspindelapparat, womit eine aussergewöhnliche Präcision in 
Form und Dimensionen der Schraubengänge erzielt wird; eine Streckung 
der Schrauben kann hierbei nicht eintreten. Die ausgestellte Maschine 
war für Schrauben bis 60 mm Durchmesser bestimmt und hatte ein 
Gewicht von 1300 Kg; Preis (ohne Vorgelege) 2400 Rmk. 
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