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Volltext: Maschinenwesen und Transportmittel, Wiener Weltausstellung Heft 8

180 Gruppe XIII. Maschinenwesen u. Transportmittel. 
steht. Durch einen besonderen Mechanismus, den sogenannten Moderator, 
ist ferner dafür gesorgt, dass die Abschlagsbremse nach Beendigung 
des Nachzwirnens nicht plötzlich, sondern allmählich eingerückt wird. 
Im Uebrigen dürfte die Einrichtung des nach Parr Curtis’schein 
Systeme construirten Hartmann’sehen Selfactors bekannt sein. 
Der von Platt Brothers ausgestellte Selfactor, nach deren neue 
rem Systeme mit einer Zweitempo-Steuerwelle, arbeitet mit einfacher und 
doppelter Geschwindigkeit vermittelst eines kleinen und eines grossen 
Twistwirtels, und zwar wird die Doppelgeschwindigkeit durch den Wagen 
eingerückt, kann daher in jedem beliebigen Punkte der Wagenausfahrt 
eintreten. Um den Yortheil des langsameren Anspinnens zu erreichen, 
wie ihn die dreifache Spindelgeschwindigkeit gewährt, ist die Seilrolle 
mit der Spindeltrommelwelle mittelst einer Frictionskuppelung gekuppelt, 
welche im ersten Theile der Wagenbewegung ausgerückt wird, so dass 
die Spindeltrommel zuerst langsamer geht, dann sogar eine Zeit lang 
stillsteht, und in Folge davon die Summe der Spindeldrehungen während 
dieses ersten Theils des Wagenauszugs vermindert wird. 
Bei dem Selfactor von Bede ist der Betrieb der Steuerwelle sowie 
des Abschlagsrades von der Einzugswelle aus mit Hilfe eines endlosen 
Seiles bemerkenswerth, durch welche Anordnung der frühere Räder 
betrieb ersetzt ist. 
Der von dem Maschinenbau-Yerein zu Chemnitz (vormals 
C. F. Schellenberg) ausgestellte Selfactor ist ebenfalls zum Arbeite^ 
mit drei Spindelgeschwindigkeiten (165, 300 und 464 Touren der 
Hauptwelle) eingerichtet. Behufs Anwendung dünnerer Seile, und um 
die Abnutzung derselben möglichst herabzuziehen, ist sowohl die Aus 
zugs- wie auch die Einzugsschnecke mit zweifacher Spur versehen, um 
doppelte Schnüre verwenden zu können. Um ferner den Wagen am 
Ende der Einfahrt gehörig sanft einlaufen zu lassen, ist die Einzugs 
schnecke mit einem nur kleinen Frictionskegel, ausserdem aber noch 
durch hervorstehende inNuthen sich einlegende Knaggen mit der Welle 
gekuppelt. Der Wagen drückt gegen Ende der Einfahrt auf einen 
Hebel, welcher die Keile aushebt, so dass dann die Einzugsschnecke 
nur noch durch den Frictionskegel mitgenommen wird. 
Beim Spinnen von Kette ist es nöthig, während des Nachdrehens 
den Wagen um ein geringes Stück (30 bis 40 mm) zurückzuführen. 
Die bisher zu diesem Zwecke üblichen Mittel bestehen meistens in einer 
zwischen dem grossen und dem kleinen Triebstock festgelagerten Welle, 
welche durch ein Räderwerk den geforderten Wagenrückgang hervor 
bringt. Dieser complicirte Betrieb ist bei dem Sqhellenberg’schen 
Selfactor durch eine einfache Vorrichtung ersetzt, bestehend aus einem 
im kleinen Triebstock in einer Büchse drehbar angebrachten Bolzen, 
dessen vorderes Ende eine gezahnte Scheibe oder Kuppelungshälfte 
trägt, zu welcher die zugehörige zweite Knppelungsscheibe an einer
	        
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