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Volltext: Maschinenwesen und Transportmittel, Wiener Weltausstellung Heft 8

] 94 Gruppe XIII. Maschinenwesen u. Transportmittel. 
zwischen denselben angeordneter Zahngetriebe entgegensetzte Bewegung 
(nach oben und unten) annehmen, und auf diese Weise Doppelfach 
bilden. Da die Messer in der äussersten Stellung gegen die Horizon 
tale eine geneigte Richtung annehmen, so ist dadurch auch bei einer 
grossen Anzahl von Schäften für die Bildung eines reinen Faches ge 
sorgt. Zwei Platinen der Schaftmaschine haben den Zweck, den be 
treffenden Schützentreiber auszulösen, welcher dann durch eine unter 
halb gelegene Spiralfeder den Schützen fortschnellt. Die Hebung der 
Wechselkästen geschieht durch eine zu jeder Seite angebrachte besondere 
Musterkette. * 
Der von Platt Brothers in Oldham ausgestellte Buckskinstuhl 
mit 28 Schäften bot etwas besonders Bemerkenswerthes nicht dar, 
ausser etwa in der Aufwindebewegung, welche von der Spannung der 
Kette abhängig gemacht ist. Einen Tuchstuhl mit doppelzeiligem 
oscillirendem Schützenkasten hatte ferner noch Hodgson in Bradford 
ausgestellt, besonders geeignet für Gewebe mit zweierlei Schussfäden, 
z. B. gewisse Ripse oder Doublestoffe mit grobem Unterschuss und 
feinerem Oberschuss. Die Schaftbewegung ist mit Rücksicht auf zarte 
Ketten so eingerichtet, dass man einzelne Kettenfäden beliebig langt 
gehoben oder gesenkt halten kann, so dass sie mit dem übrigen Theile 
der Kette während dieser Zeit nicht in Berührung kommen, und also 
Reibung möglichst vermieden wird. Bandstühle waren sechs Stück 
von der bekannten Firma F. Kussmaul & Sohn in Basel ausgestellt, 
und zwar zwei für Seidenbänder, zwei für Gummibänder und zwei für 
Sammetbänder, welche als Doppelbänder auf dem Stuhle entstehen, so 
dass die Polkette die beiden Grundketten verbindet, und auf dem Stuhle 
aufgeschnitten wird. Ein eben solcher Stuhl für doppelte Sammetbändei 
war ferner von Felix Tonnar ausgestellt. Die Construction dieser 
Stühle ist von der Pariser Ausstellung her bekannt. In der öster 
reichischen Abtheilung sei noch ein sehr schöner Bandstuhl mit bogen 
förmiger Bewegung der Schützen von A. Röder & Co. in Wien, sowie 
ein Drahtwebstuhl von Gottfried Bernhardt ebendaselbst erwähnt. 
Strumpfstühle. 
Rundwirkmaschinen waren insbesondere durch die bekannten 
Firmen Stücklen & Terrot in Stuttgart, Fouquet & Franz eben 
daselbst und G. Hi 1 scher in Chemnitz zur Anschauung gebracht. 
Zu rühmen ist an allen diesen Maschinen die gute Ausführung. V on 
principiellen Neuerungen daran ist, abgesehen von Verbesserungen 
einzelner Organe, nicht zu berichten. Brauer & Ludwig inChemnitz 
hatten vier schön gearbeitete mechanische Wirkmaschinen und E. 
Saupe in Limbach einen mechanischen Kettenstuhl ausgestellt, wel 
cher mannigfaltige Arbeiten herzustellen ermöglicht. Von Thomme
	        
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