Section II. b. Maschinen für Faserstoff-Industrie. 221
der Pressvorrichtungen dient. Unterhalb ist dieser Kranz durch viel
gusseiserne Säulen gestützt und oberhalb mit einem zur Aufnahme des
Halslagers dienenden Bügel versehen. Conische Räder vermitteln die
Bewegungsübertragung von einer horizontalen Betriebswelle aus.' Als
Vortheile dieser Einrichtung giebt der Aussteller die gleichmässige
Vertheilung des Druckes der Pressen gegen den Stein und in folge
hiervon geringere Reibung sowie eine bequeme Bedienung der Ma
schine an.
Der auf den Defibreur folgende Raffineur, welcher die gröberen
Fasern noch ferner zerreiben soll, hat Steine von 1'32 m Durchmesser
bei 0'450 in Höhe, und zeigt von der üblichen, der Einrichtung ge-
gewöhnlicher Mahlgänge entnommenen Anordnung keine wesentliche
Abweichung.
Der ausgestellte Sortirapparat nach dem eigenen System der Aus
steller zeigt eine eigenthümliche, von der gewöhnlichen abweichende
Anordnung. Er besteht aus drei mit Messingdraht überzogenen eiser
nen Cylindern von O’GOO m Durchmesser und P160 m Länge, welche
ohne durchgehende Achsen vermittelst ihrer abgedrehten Kränze auf
Führungsrollen gelagert sind, durch deren Rotation sie vermöge der
Friction in Umdrehung versetzt werden. Der Stoff wird dem ersten
Cylinder durch eine oberhalb seines Scheitels angebrachte Rinne in
üblicher Weise zugeführt, eine im Innern des Cylinders schwebende
andere Rinne dient zur Aufnahme des Durchgegangenen und führt das
selbe hinaus, um es oberhalb der beiden anderen neben einander lie
genden Cylinder über deren Scheiteln ausfliessen zu lassen. Zu dem
Behufe sind natürlich diese beiden Cylinder entsprechend tiefer gelegt,
als der ersterwähnte. .
Als Stoffpresse bedienen sich die Aussteller einer einfachen Papier
maschine mit gerader Form, und hatten eine solche ausgestellt. Die
selbe zeigt im Wesentlichen die Einrichtung einer gewöhnlichen, sehr
einfachen Papiermaschine von P3 m nutzbarer Breite, mit zwei Saug
kasten, einer ersten und zweiten Presse. Der Holzstoff wird hierdurch
in Papier- oder Pappenformen gebracht, und, was für die Transport
fähigkeit von Wichtigkeit ist, von einem grossen Theile des Was
sers" befreit. Anstatt einer solchen Maschine mit gerader Form wird
zu demselben Zweck von Völter in den meisten Fällen die einfa
chere Dickinson’sehe Maschine mit cylindrischer Form in Anwendung
gebracht.
Für weite Transporte des Holzstoffes genügt indessen das Aus
pressen des Wassers auf solchen Stoffpressen nicht, und man wendet
daher in solchen Fällen Trockenapparate an, welche den grössten T heil
der in dem Stoffe enthaltenen Feuchtigkeit durch künstliche Wärme,
meist durch Dampfheizung, austreiben. Die P'irma L h. & I. Bell
halte einen solchen Trockenapparat ausgestellt, welcher aus einem