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Volltext: Maschinenwesen und Transportmittel, Wiener Weltausstellung Heft 8

Section II. b. Maschinen für Faserstoff-Industrie. 225 
Mechanismus eine solche Bewegung ertheilt wird, dass alle Borsten 
gleiche kreisförmige Wege auf dem darunter fortgehenden Papiere 
beschreiben, so dass alle Punkte des letzteren einer gleichmässigen 
Wirkung der verreibenden Bürsten ausgesetzt sind. 
Die Bürstmaschine desselben .Ausstellers zeigt ebenfalls eine cy- 
lindrische Trommel, über welche das Papier geführt wird, und rings 
am Umfange eine Anzahl kleinerer, mit der Trommel parallel gelagerter 
Bürstwalzen, welchen ausser ihrer rotirenden Bewegung bei jeder Um 
drehung ein Hin- und Hergang vermittelst der bekannten Anordnung 
schräg gestellter Führungsscheiben ertheilt wird. 
Zum Zerschneiden des gefärbten, getrockneten und gebürsteten 
Bollenpapiers in einzelne Bogen war von demselben Fabrikanten eine 
Querschneidmaschine ausgestellt. Dieselbe zeigt einen einfachen äusserst 
sinnreichen Mechanismus zur Vorbewegung des Papiers durch ein Bei- 
bungsschaltwerk, welche Bewegungseinrichtung eine sehr bequeme und 
leichte Begulirung der Bogenlänge zulässt. Sämmtliche Maschinen zeig 
ten eine vortreffliche Ausführung. 
Von den sonst für die Papierfabrikation dienenden Gegenständen 
seien nur Metalltücher und Platten für Knotenfänger erwähnt, die von 
verschiedenen Ausstellern in vortrefflicher Ausführung exponirt wa 
ren. Ebenso verdient eine Collection Messer für Holländergrundwerke 
bemerkt zu werden, welche die Firma Gehr. Böker & von der Nah 
me r inBemscheid ausgestellt hatte, und welche nicht bloss geradlinig, 
sondern auch nach der Form eines stumpfen Winkels und in Schrauben 
gestalt ausgeführt waren. 
Maschinen für Buchdruck!). 
In dieser Branche zeigte die Ausstellung eine verhältnissmässig 
bedeutende Betheiligung seitens der deutschen und französischen Fa 
brikanten, namentlich im Fache der Schnellpressen, während die renom- 
mirten englischen Firmen nur schwach vertreten, und auch 
von Amerika nur einige Accidenzmaschinen eingesandt waren. 
Als ein charakteristisches Zeichen der hohen Anforderungen, 
welche heutzutage an die Leistungsfähigkeit der Buchdruckerei 
apparate gestellt werden, muss es betrachtet werden, dass die Hand 
pressen nur in wenigen Exemplaren ausgestellt waren, und wäh 
rend auf früheren Ausstellungen die berühmten Constructionen der 
Stanhope-, Columbia-, Hagar-, Albion-, Imperial- undDing- 
ler-Pressen die allgemeine Aufmerksamkeit der betreffenden Fach 
männer erregten, kamen in Wien die wenigen ausgestellten Handpressen, 
Worunter auch zwei Dingler’sche, kaum zur Beachtung. Es ist das 
!) Vergl. Band I, S. 706. 
Wiener Weltausstellung. II. 
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