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Volltext: Maschinenwesen und Transportmittel, Wiener Weltausstellung Heft 8

234 Gruppe XIH. Maschinenwesen u. Transportmittel. 
Noch seien die von Tickle in London ausgestellten sehr zweck 
mässigen Fundamente oder Stereoapparate erwähnt, d. h. gusseiserne 
mit schrägliegenden Einschnitten versehene Platten, auf denen die Be 
festigung von Stereotypplatten, Cliches etc. schnell und leicht mit Hilfe 
geeigneter Schraubklammern bewirkt werden kann. 
Die Ausstellung von Hilfsmaschinen für Buchdruckereien und Buch 
bindereien, wie Papierschneidmaschinen, Pappen scheeren, Satinirmaschi- 
nen, Perforirmaschinen, Blind- und Golddruckpressen, sowie Maschinen 
zur Herstellung der Briefcouverts, war sehr reichhaltig beschickt, und 
zeigte sehr schön ausgeführte, solide und zweckmässige Maschinen, 
ohne dass indessen wesentliche Abweichungen von den bekannten Con- 
structionen zu registriren wären. Besonders zeichnete sich die Aus 
stellung der schon von Paris her rühmlicbst bekannten Firma Gebr. 
Heim in Offenbach durch die solide und saubere Ausführung ihrer 
Maschinen aus. Von den übrigen Ausstellern dieser Branche heben wir 
besonders noch hervor: Jänecke in Berlin, Krause, Bonniger, 
Haeckel, sämmtlich in Leipzig, Jeanrenaud in Wien, Pierron 
& Dehaitre in Paris, Poirier und Alauzet ebendaselbst. 
Maschinen für lithographischen Druck 1 ). 
Die Schnellpressen für lithographischen Druck waren ziemlich 
reichhaltig vertreten, und zeigten gegenüber den auf der Pariser Aus 
stellung 1867 vorhandenen einen entschiedenen Fortschritt. Das Prin- 
cip der heutigen lithographischen Schnellpresse ist wesentlich dasselbe 
wie das der typographischen. Der Abdruck wird wie bei dieser durch 
den Druck eines Cylinders gegen den auf dem Karren befestigten Stein 
bewirkt. Die ersten lithographischen Schnellpressen führte Anfangs 
der fünfziger Jahre Sigl in Berlin aus, und zwar nach dem bei Hand 
pressen auch jetzt noch üblichen Reibersystem, bei welchem der Druck 
nicht durch einen rotirenden Cylinder, sondern durch einen Querbalken 
von hartem Holz, den Reiber, erfolgt. Derartig war die von Sigl in 
London ausgestellte Maschine. Dieses System konnte wegen der star 
ken Stösse, die der Reiber verursachte, nicht von langer Dauer sein, 
und man adoptirte zu Anfang der sechziger Jahre den Cylinder, bauete 
auch die^ vorhandenen Reibennaschinen nach diesem Systeme vielfach 
um. Trotzdem blieben die Leistungen noch sehr mangelhaft wegen 
des der typographischen Presse entnommenen Cylinderfarbwerkes, wel 
ches für den lithographischen Druck ungenügend ist, da namentlich bei 
grösseren Flächendrucktönen und insbesondere beim Kreidedruck die 
bei der Cylinderfärbung auf zwei beschränkte Zahl der Auftrag walzen 
!) Vergl. Band I, S. 730.
	        
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