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Volltext: Maschinenwesen und Transportmittel, Wiener Weltausstellung Heft 8

Section I. Motoren, Kraftübertragungsmaschinen etc. 27 
vorzüglichste sein, zum mindesten ist sie die einfachste. Der kurzen 
Canäle halber ist der Schieber in zwei Theile getheilt; jeder derselben 
besteht aus einem kurzen Hohlcylinder, an welchen seitlich der eigent 
liche Schieber mit gerader Schieberfläche angegossen ist. Der Schiebor- 
kasten ist aussen ebenfalls cylindrisch, so dass der Schieber sowohl am 
.Schieberspiegel als auch an der gegenüberliegenden Kastenwand dicht 
schliesst. Er ist also fast vollständig entlastet. Innerhalb des aus 
gebohrten cylindrischen Theiles gleitet, ebenfalls einen Hohlcylinder 
bildend, der Expansionsschieber. Die Dampfeintrittscanäle im Grund 
schieber sind innerhalb der Gusswand desselben gedreht, so dass sie 
in dem inneren cylindrischen Theile die Form eines Schraubenganges 
haben, und zwar der eine von einer rechtsgängigen, der andere von 
einer linksgängigen Schraube. Parallel zu denselben, also je eine 
Schraube von derselben Steigung bildend, verlaufen die abschneidenden 
Kanten der Expansionsschieber, von denen aber, je nach der Drehung 
der Schieber innerhalb der Grundschieber einander nähere oder weiter 
aus einander gelegene Parthien benutzt werden. Diese Drehung nun, 
welche bei passend gewählten Verhältnissen für grosse Expansions 
differenzen nur eine sehr geringe zu sein braucht und zudem nicht zu 
viel Kraft erfordert, besorgt direct mittelst an die Schieberstange 
angreifenden Hebels der Regulator. 
Dieselbe Steuerung, nur mit ungetheiltem Schieber haben zwei 
kleinere Maschinen von Sigl sowie eine Maschine von 10, und eine 
von 6 Pferden von Gebr. Sulzer in Winterthur. Bei den beiden letz 
ten Maschinen ist die Expansion veränderlich von 0 bis 75 Proc. 
Die zweite hierher gehörige Steuerung ist die einer Maschine der 
Berliner Union, vormals M. Webers. Bei derselben ist die Ein 
wirkung des Regulators eine indirecte, doch ist die Wirkung die einer 
directen Regulirung, da für jede Stellung des Regulators die Expansion 
eine ganz bestimmte ist. Die Stange des Expansionsschiebers ist in zwei 
aufgelöst, so dass also jeder der beiden Deckschieber seine besondere 
Stange hat. Die beiden Stangen liegen vertical unter einander und 
greifen an zwei Zapfen an, welche aus einem gemeinsamen stärkeren 
Zapfen hervorstehen. Dieser letztere ist gelagert in einem vom Excen 
ter bewegten Querhaupt, und es bewegen sich also, wie bei der 
Meyer’schen Steuerung, beide Platten mit einander. Von den Zapfen 
werden aber auch noch zwei kleine Hebel bewegt, welche mit zwei 
weiteren Zapfen in schrägen, zur Horizontalen symmetrisch liegenden 
Schlitzen an einem von der Regulatorhülse getragenen Stücke hin und 
her spielen. Diese Schlitze sind, in der Richtung der Schieberbewegung 
gemessen, so breit, dass die' Zapfen bei ihrer Bewegung gerade bis an 
die schrägen Wände gelangen. Wird nun das betreffende Stück vom 
Regulator gehoben oder gesenkt, so werden damit die Grenzen, inner 
halb welcher sich diese Zapfen bewegen können, bei dem einen nach
	        
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