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Volltext: Maschinenwesen und Transportmittel, Wiener Weltausstellung Heft 8

28 Gruppe XIII. Maschinenwesen u. Transportmittel. 
der einen, bei dem anderen nach der entgegengesetzten Richtung ver 
schoben; und die Folge ist, durch das Anstössen der Zapfen an der 
Wand des Schlitzes, ein Drehen des grösseren Zapfens, d. h. ein Ein 
andernähern oder Entfernen der beiden Expansionsschieberplatten. 
So geistreich dieses Mittel der Regulirung in der Idee ist, so 
erscheint es doch, in dieser Form wenigstens, in der Ausführung nicht 
besonders empfehlenswerte Die Stösse der Zapfen auf die Seitenwände 
des Schlitzes müssen jedenfalls sehr bedeutend sein , wenn durch die 
selben der ausserordentlich viel Reibung ergebende grosse Zapfen 
gedreht werden soll. Dies Hesse sich aber vermeiden, wenn man statt 
obiger eine von A. Gessner in Graz allerdings nur für directe und 
Handregulirung vorgeschlagene J ) im Principe derselben verwandte 
Stellvorrichtung benutzte und würde dadurch die Steuerung jedenfalls 
wesentlich verbessert werden. 
Eine gewöhnliche Meyer’sehe Steuerung mit indirecter Reguli 
rung durch ein vom Regulator ein- und ausgekehrtes Räderwende 
getriebe hat endlich noch die öOpferdige Woolf’sche Maschine der 
Görlitzer Maschinenbau - ActiengeseHschaft und Eisen- 
giesserei, vormals C. Körner 2 ). Neu ist an dieser Maschine auch 
noch die eigenthümliche Angriffsweise der Pleuelstange. Beide Kolben 
bewegen sich in der gleichen Richtung und ihre Kolbenstangen haben 
daher ein gemeinsames Querhaupt. An dieses ist die Pleuelstange in 
der Weise angeschlossen, dass sie die Mittelkraft aus beiden Kolben 
pressungen aufnimmt. 
Fünf Maschinen haben veränderliche Expansion durch besondere 
Excenter mit variabeler Voreilung, variabeler Excentricität oder beidem. 
Die hierher gehörige Maschine von John Derham & Co. in 
Blackburn hat Rostschieber in besonderen Schieberkästen, welche durch 
Dreieckscheiben bewegt werden. Diese letzteren erhalten ihre Bewe 
gung von der Hauptachse aus durch ein äusserst schwerfälliges Räder 
werk von 15 Rädern, von denen 10 conische sind. Vier der cylin- 
drischen Räder bilden ein auf dieselbe Achse zurückkehrendes Räder 
werk, dessen eine Achse unbeweglich gelagert, während die andere vom 
Regulator getragen und durch einen Steg mit ihr verbunden, um die 
selbe drehbar ist. Bei der Bewegung des Regulators addirt odei 
subtrahirt sich nun die aus der Umlaufbewegung resultirende Drehung 
zu resp. von der von der Welle übertragenen; und die Folge ist ein 
momentanes Rascher- oder Langsamergehen der Expansionsscheiben 
und dadurch ein Vor- oder Nacheilen gegenüber der bisherigen Bewe 
gung. Die Schieber werden also früher oder später als bisher geschlos 
sen und dadurch die Expansion verändert. Dies ist aber auf eine so 
1) Zeitschrift des Vereins d. Ing.' 1873, S. 294. — 2 ) Abbildung und Be 
schreibung Engineering XVI, p. 61.
	        
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