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Volltext: Maschinenwesen und Transportmittel, Wiener Weltausstellung Heft 8

Section I. Motoren, Kraftübertragungsmaschinen etc. 39 
dische Bronzeteller in Kautschuksitzen angewandt, eine Neuheit, welche 
sich sehr gut zu bewähren scheint. 
In der Schweizer Abtheilung hat A. Sehmid in Zürich neben 
seinen kleinen Wassermotoren, von denen ich später bei Gelegenheit 
der Motoren für Kleingewerbe noch ausführlicher zu sprechen haben 
werde, auch eine nach demselben Systeme construirte Pumpe ausgestellt. 
Dampf- und Wassercylinder liegen einander gegenüber und sind in der 
gleichen Weise mit Selbststeuerung versehen. Die Cylinder oscilliren 
um einen Zapfen in der Mitte ihrer Längenausdehnung, welcher 
sein Lager in einem rahmenförmigen einarmigen Hebel findet, dessen 
äusseres Ende durch eine Schraube verstellbar ist. Concentrisch zu 
diesem Zapfen, eine Erweiterung desselben bildend, ist der Schieber 
spiegel, in welchem die Canäle von den beiden Cylinderenden münden, 
und der entsprechende Hohlcylinder enthält die festen Ein- und Aus 
trittsöffnungen , so dass also bei der Oscillation ein ständiger Commu- 
nicationswechsel eintritt, d. h. die Maschine steuert sich selbst. Die 
Kolbenstangen beider Cylinder greifen an dieselbe Kurbel an, so dass 
also die Kraft fast vollständig direct vom Dampfcylinder nach dem 
Wassercylinder übergeleitet wird, ohne dass ein merklicher Druck auf 
die Achse kommt. Es ist aber noch ein ausserordentlich hübscher 
Kunstgriff angewandt worden, um die Canäle für den Wassercylinder 
etwas weiter zu bekommen, als für den Dampfcylinder. Die Kolben 
stange des ersteren greift nämlich nicht direct an die Kurbel selbst an, 
sie ist vielmehr an den Pleuelkopf der anderen Kolbenstange ange 
schlossen, und in Folge dessen macht der Wassercylinder'grössere 
Oscillationen als der Dampfcylinder, und es werden folglich auch die 
Canäle weiter. Namentlich bemerkenswerth ist auch noch die ausser 
ordentliche Leichtigkeit, mit welcher der Ventilspiegel nachgesehen, 
gereinigt und nachgedichtet werden kann. Es ist zu dem Ende nur 
nöthig, die Schraube am äusseren Ende des Hebelrahmens zu lösen 
und den Rahmen zu heben, um sofort sämmtliche Canäle frei zu haben; 
während ein Anziehen dieser Schraube sofort die etwa entstandene 
Abnutzung ausgleicht und den dichten Schluss wieder herstellt. Die 
ganze Construction muss eine sehr glückliche genanpt werden, und 
namentlich auch in dieser Form als Dampfpumpe wird dieselbe wohl 
jedenfalls noch eine Zukunft haben. 
In der dÄschen Abtheilung ist unstreitig am bedeutendsten die 
Ausstellung von Gebr. Decker in Cannstatt mit ihren bekannten und 
schon erwähntenBaumapn’sehen Pumpen. Die Ausstellung ist ausser 
ordentlich reichhaltig, indem fast alle von der Firma gebauten Grössen 
vertreten sind. Neu war namentlich der Betrieb einer solchen Pumpe 
mittelst comprimirter Luft, welche durch eine andere, grössere dersel 
ben Construction (natürlich mit entsprechend geänderten Ventilen ver 
sehen) in ein schmiedeisernes Sammelgefäss gepresst wird. In dieser
	        
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