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Volltext: Bau- und Civil-Ingenieurwesen, Wiener Weltausstellung Heft 9

Section III. Strassen-, Brücken- u. Eisenhalmbau. 389 
Dann werden Drähte, deren Länge gleich dem Abstande der Bolzen 
spindeln von einander ist, gekrümmt zwischen die Muttern gebracht, 
und indem sie gerade gestreckt werden, mit den Enden in die Rinnen 
zweier benachbarter Muttern hineingetrieben, deren Drehung sie nun 
hindern. 
Oberbaugeräthe sind in anderen Gruppen zum Theil in recht 
zweckmässiger Construction und guter Ausführung zu linden.^ Iliei 
sind nur wenige Einzelheiten anzuführen. 
Der Schienennivelleur von J. Overhoff in Wien bietet Ersatz für 
den Hebebaum beim Anheben der Geleise. Mit einer breiten, passend 
gebogenen Platte ist mittelst Drehzapfen an passenden Rahmen ein 
Hebel befestigt, der durch eine Schraube in die Höhe gehoben werden 
kann. Das Ganze ist so niedrig, dass es unter die Schienen geschoben 
werden kann; durch Drehen der Schraube wird die Schiene gehoben 
und kann dann unterstopft werden. Diese Operation kann durch einen 
einzigen Arbeiter ausgeführt werden, während beim gewöhnlichen \ er 
fahren deren mehrere am Hebebaum wiegen. Sehr gute Zeugnisse von 
mehreren Eisenbahngesellschaften liegen bei. Soweit bekannt, ist die Ei- 
findung eine englische, welche bereits vor einigen Jahren publieirt wurde 
und worauf der englische Unternehmer De Bergue ein «Patent hat. 
Einen recht compendiösen Schienenbiegapparat, der wohl hier zum 
ersten Male zur allgemeinen Kenntniss kommt, hat der Ingenieur Emil 
Schrabetz in Wien ausgestellt. Das Biegen erfolgt auf dem Schienen 
stapel, indem zwischen die zu biegende Schiene und die sechs nächsten, 
welche als feste Basis dienen, zwei Kniehebelpressen gebracht werden. 
Eiserne Bänder, welche an den Enden um die zu biegende und die 
sechs anderen Schienen geschlungen werden, halten die Enden zuruck, 
während die Pressen, welche auf 2 /ia der Schienenlänge von jedem Ende 
angreifen, den mittleren Theil abdrängen. Die Kniehebel werden durch 
eine Schraubeuspindel mit entgegengesetztem Gewinde in Bewegung 
gesetzt, die Spindel durch einen Hebel mit Sperrklinke gedreht. Die 
Kosten des Schienenbiegens sollen sich bei diesem Apparat auf Vs, die 
Anlagekosten auf 1 / i gegen den Apparat mit drei Walzen reduciren. 
Das Gewicht eines Apparats mit einer completten Garnitur loser Neben- 
theile beläuft sich nur auf 2 Ctr., so dass der Transport von einer 
Arbeitsstelle zur anderen leichter ist, als bei den älteren Vorrichtungen 
gleichen Zwecks, selbst als bei der sonst auch recht einfachen Köhler’- 
sehen Schienenbiegmaschine. Carl Maader in Wien hat einen Schie 
nentransportkarren ausgestellt, welchem er, um sieh zu verewigen, den 
wunderlichen Namen der „Maaderon“ gegeben hat. Der Karren hat 
zwei sehr niedrige Räder, die hinter einander auf derselben Schiene 
laufeil, die Plateforme nimmt eine Schiene auf, die nun sehr leicht von 
einem Arbeiter gefahren werden kann. Der Wagen ist mit Stützen 
versehen, die herabgelassen werden können, damit er nicht umfalle,
	        
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