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Volltext: Bau- und Civil-Ingenieurwesen, Wiener Weltausstellung Heft 9

394 Gruppe XVIII. Bau- u. Civil - Ingenieurwesen. 
tet sind, richtig gestellt und die richtige Stellung zurücksignalisirt. 
In der Leitung finden drei verschiedene Wasserpressungen statt. Beim 
Druck 0 sind alle Weichenhebel frei und können von Haus aus belie 
big gestellt werden. Die Signale am Ende des Bahnhofes und am 
Controlapparat stehen auf „Halt“. 
An der Centralstelle wird die Röhrenleitung mit einem Accumu- 
lator in Verbindung gesetzt und dadurch ein Druck hergestellt, der 
genügt, um die Weichen zu stellen. Eine Weiche stellt sich jetzt nach 
der anderen, indem das Weiterfliessen des Wassers erst dann gestattet 
wird, wenn die Weiche richtig gestellt ist. Ein Gegenstand, der zwi 
schen die Zungen gestellt wird, verhindert die Stellung der folgenden 
Weichen und der Signale. Zuletzt wird durch denselben Druck das 
Signal am Ende auch fahrbar gestellt, und gleichzeitig ein Accu- 
mulator ausgeklinkt,,, der den höchsten Druck in der Röhrenleitung 
erzeugt. Dieser hält alle Weichen fest und ist gross genug, um an der 
Centralstelle das Signal „Fahrbar“ zu geben. Soviel Arten Züge, als 
den Bahnhof passiren, soviel Röhrenleitungen sind vorhanden. Unter 
jeder Weiche stehen soviel hydraulische Pressen, als Röhrenleitungen 
sie brauchen. Die Gefahr, dass die grosse Complication den Apparat 
unpraktisch mache, liegt in der That nahe. 
In dem eigentlichen Eisenbahn-Signalwesen sind eine Menge solide 
und zweckmässig eonstruirter Apparate ausgestellt, die jedoch im Gan 
zen wenig Neues bieten. Die Richtung des Fortschritts in diesem 
Zweige der Technik scheint dahin zu gehen, dass in mehr und mehr 
verschiedenen Formen die Elektricität verwendet wird. Optische Sig 
nale werden mit Hilfe derselben gestellt und den Bahnwärtern werden 
einfache Apparate zur Verfügung gestellt, mit denen sie, ohne des Tele- 
graphirens kundig zu sein, die wichtigsten, in ihrem Dienste vorkom 
menden Meldungen ihrem Nachbarwärter oder der nächsten Station 
übermitteln können. 
Da Einfachheit bei allen derartigen Apparaten ein Haupterforder- 
niss ist, so zeichnet sich unter den verschiedenen elektrisch stellbaren 
Signalscheiben die einfachste aus. Es ist die Scheibe von Rudolph 
Kammei in Fünfkirchen (Ungarn). Siewird nicht continuirlich gedreht 
mittelst einer Zahl von auf einander folgenden Auslösungen, sondern 
sie geht hin und her. Bei unterbrochenem Strome steht sie auf „Halt“. 
Seitens der Gesellschaft der Eisenbahnen Oberitaliens waren ver 
schiedene elektrische Controlapparate ausgestellt. Einer derselben lässt 
die Bewegung und Stellung der Weichenzungen der Bahnhofseinfahrts 
weichen im Büreau des Bahnhofsvorstandes an einer Wandtafel erschei 
nen. Ein anderer dient dazu, die Glockensignale auf einem Papier 
streifen zu verzeichnen, und so deren richtige Ausübung zu controliren.
	        
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