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Volltext: Bau- und Civil-Ingenieurwesen, Wiener Weltausstellung Heft 9

398 Gruppe XVIII. Bau- u. Civil-Ingenieurwesen. 
Halbmesser von 28’4 m und Steigungen zwischen 0'012 und 0'048. 
Bemerkenswerth ist noch, dass sie nur mit einer einzigen Locomotive 
betrieben wird. Ungemein gering sind die Anlagekosten. Sie betru 
gen nur 7085 Gulden pro Km, sammt Fahrbetriebsmittel 7858 Gul 
den pro Km. Die Schienen wiegen 17 Kg pro laufender Meter und 
sind 7 m lang. Die eichenen Querschwellen sind l'6m lang, 11 zull 
bis 14 zu 14 cm stark. 
• Sie liegen am Stoss 0'63, in der Mitte 0‘95 von Mitte zu Mitte. 
Unterlagsplatten liegen auf jeder Stossschwelle und bei stärkeren Cur- 
ven auch in der Mitte der äusseren Schiene. Die Tendermaschine 
hat zwei gekuppelte Achsen mit U42 m Radstand und 0'65 m Rad- 
durchmesser. Gefüllt wiegt sie 11 600 Kg. Die Wagen sind mit Brem 
sen versehen und haben Schalengussräder. Ein leerer Wagen wiegt 
1200 bis 1750 Kg und trägt 3000 bis 3500 Kg. Zu Berg zieht die 
Maschine auf den grossen Steigungen 10 Wagen, sonst 20 Wagen. 
Bei der Tbalfahrt folgt die Maschine dem Zuge, welcher langsam mit 
3‘5 Km pro Stunde abwärts gleitet. Die Schienen werden je nach Be 
darf von den Bahnwärtern mit Sand bestreut. In der Benutzung der 
vorhandenen Strasse besteht die einzige Möglichkeit, billige Localbah 
nen herzustellen, wie sich dies auch schon bei Anlage der Bröhlthal- 
bahn bei Bonn herausgestellt hat. 
Ein neues Eisenbahnsystem, welches das Befahren beliebig enger 
Curven (bis 10 m Radius) ermöglichen soll, hat Dr. Marin aus Genf 
erfunden. Die Fahrzeuge haben ausser den vier gewöhnlichen Rädern 
noch vier weitere Räder, die auf unabhängigen Achsen sitzen, bestimmte 
Winkel mit der Achse des Wagens bilden und für gewöhnlich in der 
Luft schweben. Am Anfang jeder Curve ist der äussere Schienen 
strang unterbrochen und durch einen anderen höherliegenden und mit 
grösserer Gleisweite ersetzt, auf dem dann die Räder mit den unabhän 
gigen Achsen laufen, die senkrecht auf dem äusseren Schienenstrang 
stehen. In der Curve laufen dann noch immer zwei der Räder, die 
auf den festen parallelen Achsen sitzen, und zwei der gegenüberliegen 
den Räder, die auf den unabhängigen convergirenden Achsen laufen. 
In Folge dessen können sehr enge Curven befahren werden. 
Es ist wohl nicht anzunehmen, dass dies System eine Aussicht auf 
Einführung oder Verbreitung haben wird.
	        
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