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Volltext: Bau- und Civil-Ingenieurwesen, Wiener Weltausstellung Heft 9

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Section II. Wasserbau. 
wird durch eine Kreiselpumpe künstlich entwässert. Besondere Schwie 
rigkeit verursachten die Durchführung der Siele unter die bestehenden 
Schifffahrtscanäle, welche die Stadt durchschneiden, die unterirdische 
Herstellung der im Bereich des Wassers liegenden Hauptabführungscanäle 
sowie die Vorrichtungen, welche bei den obwaltenden eigenthümlichen 
Wasser Verhältnissen nöthig waren, um bei hohem Stande des Elbwassers 
das Eindringen desselben in die Stadt zu verhüten und die au der 
Abführung der Canalwasser verhinderten Sielen im Nothfalle zu ent 
lasten. 
Entwässerung von Sümpfen. 
Frankreich hat in den letzten Jahren eine grössere Arbeit dieser 
Art in der Entwässerung der versumpften Landstrecke la Dombe 
(Departement de l’Ain) ausgeführt; die betreffenden Zeichnungen und 
Beschreibung wurden von dem Ministerium der öffentlichen Ar 
beiten ausgestellt. 
Die dort in grosser Anzahl vorhandenen Teiche sind durch Gräben 
zum Theil abgelassen und die Communicationen durch Strassen- und 
Eisenbahnbauten verbessert worden. Der Gesundheitszustand in der 
ganzen ausgedehnten Landstrecke hat sich in Folge der Entwässerungen 
in sehr vortheilhafter Weise geändert, so dass das Sterblichkeitsverhält- 
niss, welches früher auf 4 Proc. im Jahre sich erhoben hatte, sich auf 
2‘5 Proc. ermässigte. 
Italien besitzt bekanntlich ausgedehnte und für die Entwickelung 
des Landes sehr nachtheilige Sumpfländer und ist mit grosser Kiaft 
ans Werk gegangen, dieselben auszutrocknen. Grosse Erfolge sind 
bereits errungen, weitere Arbeiten sind vorbereitet und in Aussicht ge- 
nommen. 
Es sind zu erwähnen die Arbeiten in der Nähe von Rom, bei 
Verona, bei Volturno, in der Campagna vicaua bei Neapel, 
im Thale des Flusses Piccolo bei Brindisi. Hervorzuheben sind 
die durch A.Barrarini ausgeführten Entwässerungsanlagen und 
Regulirung der Gewässer in den toscanischen Sümpfen an 
der Küste des Mittelmeeres. 
Die in Anwendung gekommenen technischen Mittel bestehen: 1. in 
der Abführung der aus höher gelegenen Gegenden fliessenden Gewässer 
entweder an den Rändern der Sümpfe oder doch in solcher Weise, dass 
sie nicht in die Sümpfe eintreten können; 2. in der Abhaltung aller 
Meerwasser von denselben; 3. in der Eröffnung von Entwässerungscanälen 
mit Gefälle ins Meer; 4. in der Erhöhung der tiefer liegenden Theile der 
Sümpfe durch Colmationen. Die über sehr ausgedehnte Landstrecken 
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