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Volltext: Bau- und Civil-Ingenieurwesen, Wiener Weltausstellung Heft 9

.Ü48 Gruppe XVIII. Bau- u. Civil - Ingenieurwesen. 
gefüllt wurden. Die in der Arbeitskammer auftauchenden Felsen 
wurden ohne jede Belästigung der Arbeiter durch Pulver gesprengt. 
Um den Druck des Dammes auf einzelne Punkte des Schneidekranzes 
nicht übermässig wachsen zu lassen, wurde die Decke der Kammer 
durch viele Pfähle gegen den Boden abgespreizt und man erreicht ein 
ganz regelmässiges Sinken des ausserordentlich schweren Körpers, indem 
man nach und nach die Pfähle und deren Schlusskeile sich zerdrücken 
liess und dieselben stets wieder durch neue ersetzt. 
Diese interessante Arbeit ist mit vollem Erfolge durch die Unter 
nehmer Castor & Hersent ausgeführt worden. 
Erbauung eines neuen Flotthafens zu Bordeaux. 
Die wichtige Handelsstadt Bordeaux liegt an dem unteren Laufe der 
Garonne, wo Ebbe und Fluth noch bedeutende Oscillatiönen der 
Wasserstände hervorbringen. Der Fluss selbst mit den Quaianlagen an 
den Ufern bildete bisher den Hafen. Der wachsende Handel einerseits 
und die zunehmende Versandung des Flusses andererseits führte zu 
dem Entschlüsse, neue Hafenplätze durch Anlage eines Flotthafens 
zu schaffen. Man erbaut einen Flotthafen von 10 Ha Oberfläche, für 
76 Seeschiffe ausreichend, und setzt ihn durch zwei neben einander 
liegende Schifffahrtsschleusen mit je zwei Thorpaaren mit der Garonne 
in Verbindung (die eine von 22 m Breite und 152 m Länge, die andere 
von 14 m Breite und 136 m Länge mit einem zwischengesetzten dritten 
Haupte für kleinere Fahrzeuge). Um bei den tauben Fluthen stets 
hinreichendes Schleusen wasser zu haben, wird noch ein bei den höheren» 
Fluthen zu füllender grosser Teich angelegt. Bei den obwaltenden 
eigenthümlichen Bodenverhältnissen boten die Gründungen der Schleusen 
und Mauern Schwierigkeiten, die in geschickter und theilweise neuer 
Weise überwunden wurden. Der aus Kies und Sand zusammengesetzte 
feste Baugrund liegt etwa 14 m unter der Oberflächenschicht, welche 
durchweg aus ganz mit Wasser durchzogenem breiartigen Thone be 
steht. An eine Aushebung von Fundamentgräben war nicht zu den 
ken und man hat eine Art von Brunnengründung gewählt. An allen 
Stellen, welche Mauermassen tragen sollen, wurden, nach Abhub von 
etwa 3 m der thonigen Erde, grosse mit hydraulischem Kalke und 
Cement aufgemauerte Steinklötze errichtet, sie hatten an den Um 
fassungswänden 6 m, unter den Schleusenschwellen 9 m Dicke; ihre Länge 
betrug je nach der Oertlichkeit 15 bis 35 m. Diese Mauerklötze ent 
hielten ein oder mehrere brunnenartige Schächte und standen etwa 
V» m von einander entfernt. Wenn der Untergrund mit P30 Kg auf 
den Quadratcentimeter gedrückt war, fing man an den theilweise auf 
gequollenen Thonhoden von innen im Trocknen auszuschachten, worauf 
der Mauerklotz sank und später wieder entsprechend höher aufgemauert 
wurde. Bei etwa 5 m unter tiefstem Wasser erreichte ein solcher 
Klotz wasserführende Schichten und machte die Verwendung - von Cen-
	        
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