362 Gruppe X\III. Bau- u. Civil-Ingenieurwesen.
geändert werden. Dieser Apparat wird von dem Bureau für statistische
Untersuchungen zur Prüfung der Festigkeit der verschiedenen Bausteine
Frankreichs gebraucht, die in Guben von 3 bis 10 cm Seite zur Prüfung
gelangen. Ganze Ziegelsteine oder Mauerkörper können damit nicht
zerdrückt werden.
Ein anderer Apparat dieser Art istvonRaache in Riga (Russland)
ausgestellt. Das drückende veränderliche Gewicht wirkt hier am Ende
einer Combmation von drei übereinanderliegenden Hebeln, wodurch die
Kraft ähnlich der Einrichtung bei den Centesimalwagen ins Vielfache
übersetzt wird. Die untersten Hebel fassen die Kluppen zur Befesti
gung des zu prüfenden Materials, der oberste Hebel hat noch ein ver
schiebbares Gewicht zu geringen Modificationen des Druckes erhalten.
Durch sinnreiche Combinationen der drei Hebel ist es ermöglicht,
grössere und kleinere Druckkräfte sowie auch Zugkräfte hervorzubringen.
Hierher gehörig ist noch ein von der 0rleans - Eisenbahn-
gesellschaft zu Paris vorgeführter Apparat zur directen Messung
der Ausdehnung oder Zusammendrückung von Eisenstäben in Fachwerks-
tragern. Zwei von einander entfernte Punkte der Eisenconstruction
werden durch eingeschraubte Stifte markirt. Die bei der Belastung
der Gonstruction in der Entfernung dieser Stifte von einander eintre
tende Veränderung wird durch Fühlhebel und Zeiger angegeben. Es
wäre hierbei auch wohl noch möglich, die Aenderung des Winkels,
welchen die gemessene Linie mit der senkrechten macht, zu messen.
Es ist nicht zu leugnen, dass man aus diesen Maassen einige Schlüsse
auf die elastischen Kräfte im Material machen kann, wenn die beiden
Punkte entsprechend einfach gewählt werden.
b. Fundirungen der Pfeiler.
Unter den Fundirungen sind nur solche hervorzuheben, welche
auf dem Principe der Taucherglocke basiren, d. i. die Fundirungen
unter Anwendung von comprimirter Luft.
Seit der im Jahre 1845 ausgeführten pneumatischen Fundirung
der Pfeiler der Rheinbrücke bei Strassburg von Castor hat diese
Fundirungsart mannigfache Abänderungen erlitten. Derselbe Unter
nehmer, der seitdem viele pneumatische Fundirungen in verschiedenen
Landern zur Ausführung gebracht hat, hat gegenwärtig den Bau der
Donaubrucke bei Stadlau in der österreichischen Staatseisenbahn vollendet.
Bei derselben sind die Pfeiler in ähnlicher Weise gegründet. Die Caissons
unterscheiden sich wenig von den früheren, jedoch sind sie nicht in
letten aufgehangt, sondern zwischen Pontons direct auf den Boden
versetzt. Vom Rande der Caissondecke bis über den Wasserspiegel
reicht ein Blechmantel, der beim Mauern als Fangdamm dient. Rüstun-