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Volltext: Bau- und Civil-Ingenieurwesen, Wiener Weltausstellung Heft 9

378 Gruppe XVIII. Bau- u. Civil - Ingenieurwesen. 
Elbbrübke der Berlin-Hamburger Eisenbahngesellschaft, und 
vorzugsweise die Drehbrücken neben den grossen Elbbrücken bei Ham 
burg und Harburg in der Venlo-Hamburger Eisenbahn. Bei 
letzteren sind noch besondere Anordnungen erfunden, um auch jene 
kleinen erwähnten Unregelmässigkeiten im astatischen Gleichgewicht 
zur Ausgleichung zu bringen. 
h. Trajectanstalten. 
Als Hauptrepräsentant dieser Gruppe ist die von der Rhei 
nischen Eisenbahngesellschaft ausgestellte Trajectanstalt bei 
Rheinhausen über den Rhein zu betrachten. Dieselbe ist nebst den 
ähnlichen Anstalten dieser Art bei Griethausen und Bonn über den 
Rhein in dem bekannten Werke von Hartwich: „Die Erweiterungs 
bauten der rheinischen Eisenbahn“, ausführlich beschrieben. Als Leit 
seile derPonten haben sich am besten spiralförmig geschlagene Seile von 
Eisendraht bewährt, welche aus einer Seele von sieben Drähten zu 7 mm 
Durchmesser und aus Hüllen von 11 resp. 17 Drähten von 8 mm Durch 
messer bestehen, einen äusseren Durchmesser von 53mm haben und 
pr. laufenden Meter 12'16 Kg wiegen. Derartige Seile aus gutem Holz 
kohleneisen hergestellt haben im Minimum 10 972, im Maximum 24 300 
Fahrten ausgehalten. Als Zugseile haben sich Litzenseile aus verzink 
ten Eisendiähten am tauglichsten bewährt. Dieselben bestehen aus 
einer Hanfseele und sechs Litzen von 12 Drähten zu 2'41 mm Durch 
messer , haben einen äusseren Durchmesser von 32'5 mm und pr. lau 
fenden Meter ein Gewicht von 3'19 Kg. Seile dieser Art haben im 
Minimum 4658, im Maximum 9822 Fahrten durchgemacht. Versuche 
mit Seilen aus Stahldrähten haben keine günstigen Resultate ergeben. 
Durch Zusammensetzen der Leitseile aus unbeschädigten Stücken älterer 
Seile mittelst Kuppelungen wurden wesentliche Ersparnisse erzielt. 
Die Dauer einer einfachen Fahrt einschliesslich Auf- und Abfahren 
der Züge beträgt im Durchschnitt 22 1 / a Minuten. Die durchschnitt 
liche Leistungsfähigkeit des Trajects beträgt in 12 Stunden 1024 
Wagen. Die grösste bis jetzt vorgekommene Leistung am 17. Januar 
1873 betrug mit theilweiser Zuhilfenahme der Nachtstunden 1393 
Wagen. Im Jahre 1867 wurden 104 000 Wagen und 51 Locomotiven 
übergesetzt, im Jahre 1872 dagegen 285 000 Wagen und 249 Loco 
motiven. Wegen bedeutender Zunahme des Verkehrs ist gegenwärtig 
die oben erwähnte schmiedeiserne Bogenbrücke an dieser Stelle zur 
Ausführung gebracht worden. 
Eine ähnliche Trajectanstalt ist von J. Herz in Wien ausgestellt, 
die für die Ueberführung der Alföld - Eisenbahn über die Donau in 
Ungarn bestimmt ist.
	        
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