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Volltext: Wissenschaftliche Instrumente, Wiener Weltausstellung Heft 11

Section III. Chirurgische Technik u. Instrumente. 555 
derselben den Tumor ohne Blutung abzutrennen. — Das bereits über 
aus reichhaltige Arsenal der Tonsillotome batte wieder einige neue 
Varianten, von Nyrop in Kopenhagen, Morell Mackenzie in Lon 
don aufzuweisen; zur Stillung einer bedeutenden Blutung nach der 
Operation soll ein von Ricord angegebener „compresseur des arnijg- 
dales“, mit einer inneren und einer äusseren Pelote, dienen. — Für 
die Staphylorrhaphie lag von Gaet. Giovannini in Bologna eine 
neue Zangennadel vor. — Zur Entfernung von fremden Körpern aus 
dem Oesophagus waren von Collin und Mathieu mehrere neue 
Zangen, sowie von Silvestri (Italien) behufs des Herausholens sol 
cher selbst aus dein Brusttheile der Speiseröhre, eine ziemlich compli- 
cirte Combination von Schlundrohr und Zange vorhanden. Zui Aus 
führung der unseres Erachtens überaus unsicheren und gefährlichen 
inneren Oesophagotomie bei Strieturen des Oesophagus lagen mehrere 
den entsprechenden Instrumenten für Harnröhren-Strieturen analoge 
cachirte Oesophagotome vor, von Maisonneuve, Trelat, Rey- 
bard. — Eine überaus interessante Ausstellung unter der Bezeichnung: 
„Darstellung der geschichtlichen Entwickelung der Instrumente und 
Apparate zur Untersuchung des Nasen-Rachenraumes, des Kohlkopfes 
und der Luftröhre und der Behandlung der Krankheiten derselben“ 
war eine durch die Bemühungen des Dr. Schrötter und des Instru 
mentenmachers Heinr. Reiner in Wien und durch die Mitwirkung 
der hervorragendsten Laryngoskopiker Europas ermöglichte Sammlung, 
in welcher sich alle bei der Laryngoskopie und Laryngo-Cki- 
rurgie in Frage kommenden Instrumente, wie Spiegel, Beleuchtungs- 
.apparate, Zungen- und Epiglottishalter, Larynx-Zangen, -Scheeren, 
-Messer, -Guillotinen, -Schlingenschnürer, -Aetzmittelträger, -Zerstäu- 
bungsvorrichtungen sowie die Apparate zur Anwendung der Elektri- 
cität, Galvanokaustik und Rhinoskopie etc. befanden. Am reichsten 
war dabei begreiflicherweise Oesterreich, die Wiege der Laryngo 
skopie, mit auf dieselbe bezüglichen Instrumenten vertreten. Indem 
wir nur das bervorheben, was sich Neues unter denselben befand, füh 
ren wir zunächst die Beleuchtungsapparate von Raoul Mathieu, 
Collin, Labus und Christoforis (Italien), Mackenzie, Schrötter 
und Dittmar in Wien, Bose inBerlinan. Von den Apparaten, um ver- 
grösserte Spiegelbilder zu erhalten, sind die von Wertheim in Wien, 
Weil in Heidelberg und die Türck’sche durch Schrötter verbesserte 
Perspective zu nennen. Zum Aufheben der liegenden Epiglottis fand 
sich eine von Glasgow in St. Louis angegebene Klemme. Von den zur 
Entfernung der Neubildungen im Kehlkopfe bestimmten Instrumenten 
zeichnen sich die der Wiener Schule, wie sie von Türck angegeben 
wurden, und von Heinr. Reiner, zum Theil mit Modificationen von 
Schrötter, ausgeführt werden, durch Einfachheit und Wirksamkeit 
auj. Dieselben sind doppelt gekrümmt (mit horizontaler Mund- und
	        
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