328 Gruppe VII. Metall-Industrie.
Dde Vortreffhchkeit des Fabrikates ist sowohl durch die Güte des
Rohmateriales des Gussstahls, als auch durch die ausserordentliche
Uebung der Arbeiter in Behandlung der blanken Waffen bedingt. Schon
be! Gelegenheit der ersten Londoner Ausstellung wurde das Ueber-
gewicht Solingens über England und Frankreich constatirt und die
oben erwähnte Beobachtung, dass selbst englische Fabrikanten vielfach
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Die Theilung der Arbeit bei der Klingenfabrikation ist die denk-
ar weitgehendste. „Schwertschmied und Vorschläger geben dem
rohen Stahl die erste Form. Dann geht die Klinge zum Härter, der
i r die Federkraft giebt, hierauf zum Schleifer, der sie blank macht.
Je nach dem Grade der Feinheit, welche die Klingen besitzen, werden
816 eU !: ° d f ™*™remale mit Schmirgel undOel auf einer Holzscheibe
„gespliesst ; dann wandern sie zum Monteur, der sie mit Griffen ver-
sieht an denen wieder andere Arbeiter ihre Kunst versucht haben.
ie Scheiden, Ringe u. s. w. erfordern abermals vielfache Arbeitskräfte
dürl T T ? e u rt ’ e , he 68 in dasLager des Kaufmanns übergeht,
durch viele Hände und jede übt daran ihre Geschicklichkeit, die uns
erstaunlich erscheint, wenn man die Prachtgefässe und Prachtklingen
neben den schlichten Infanteriesäbeln sieht. Heute noch soll es im
Kaukasus Solinger Klingen geben, die von Generation auf Generation
vererbt worden sind und als wahre Kleinode geschätzt werden. “ (Hocker)
. , I ’ 1 ' UgeS uber dle Production in anderen Schneidewaaren haben
wir in der zweiten Section gebracht.
Russland stellte in blanken Waffen manche Erzeugnisse seiner
R gierungswerkstatten aus, von denen bekannt ist, dass sie an Güte
denen anderer Lander nicht nachstehen, sie werden aber ihre Bespre
chung in der XVI. Gruppe zu finden haben. In unserer Gruppe haben
wir nur Jachimeck & Sosnowsky in Warschau mit guten Waffen
wähnen h aaf S ° hn 6 Petersbur g mit vortrefflichen Klingen zu er-
Wir kommen zu den Ländern des Orients, welche gerade in der
erstellung von Hieb- und Stosswaffen unsere Lehrmeister sind" und
sein können. Es waren hier besonders die Ausstellungen der britisch
indischen französischen und holländischen Colonien, Persiens, der
urkei und Japans in welchen man unter anderen kostbaren Waffen
auch prachtvolle Schwerter, Dolche u.s.w.fand. Vollendet in der Arbeit
un geradezu meisterhaft in der Behandlung der Details waren die
wenigen Sabel, welche Japan ausgestellt hatte. Namentlich der Schliff
is so gänzlich tadellos die Feinheit der Ausführung so vollkommen
unsere besten einheimischen Arbeiter sich Mühe geben müssten
' VCrm 816 eW gle - h Tüchtiges zu Stande bringen wollten. (Neeffi)