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Volltext: Metall-Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 15

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Gruppe VII. Metall-Industrie. 
Niello fand sich auf einer Anzahl schöner Gefässe aus Messing, 
welche in den Besitz des k. k. österreichischen Museums übergingen. 
Türkei und Aegypten. Das bunte Conglomerat von sehr ver 
schiedenen Völkerschaften und Stämmen, welches sich das osmanische 
Keich nennt, hatte neben vielem anderen zum Theil sehr Schönem auch 
in unserer Section I. manches Interessante gebracht, doch waren es 
weniger neue Arbeiten als vielmehr solche aus früherer Zeit, welche 
iei Aufmerksamkeit fesselten. Tausehirarbeit, besonders an Waffen 
und, neben ziemlich plumpen silbernen Kannen, besonders Filigrane aus 
Salomque, zu hübschen Untersätzen für die bekannten kleinen Mokka- 
schalcheu verwendet, sind hier zu nennen. In den dem Handel gewid 
meten kleinen Pavillons und Bazaren ausserhalb des Industriepalastes 
fand sich, dem Blick des grossen Publicums entzogen, auch manches 
Schone aus alter Zeit. In wieweit der Schatz des Sultans für unseren 
Gegenstand Interessantes bot, ist der Verfasser ausser Stande zu beur- 
tieilen, da es ihm leider nicht gelang, die Publicumsinassen zu durch 
brechen, welche denselben stets umlagert hielten. 
China. Die Abgeschlossenheit des himmlischen Reiches der Mitte 
ist beinahe zur Mythe geworden. Seitdem China mit fast allen Staaten 
des Westens Handelsverträge geschlossen und nicht nur seine Häfen 
sondern auch sein Inneres fremden Kaufleuten erschlossen hat, sind 
wir mit denProducten chinesischen Gewerb- und Kunstfleisses so genau 
bekannt geworden wie mit unseren eigenen. Die ungeheueren Schätze, 
welche in den Kriegen der Westmächte mit China erbeutet wurden 
besonders durch die schändlichen Plünderungen der Paläste, haben 
uns das Beste und Schönste zugeführt. Was heute geleistet wird 
kann sich mit dem Alten nicht mehr messen. Nur das Filigran scheint 
noch gewissermaassen Lieblingstechnik zu sein. Eine ganze Reihe 
cer mühsamsten, zierlichsten Gebilde daraus, sogar ganze Fächer, mit 
frei in den Oeffnungen stehendem, durchsichtigem Email waren aus- 
g , e! “; . J! le . r . nnd da lst eme Tigerklaue, ein Stück Tukanschnabel 
als Mittelstuck benutzt. Neben dem von der Zollbehörde, von Missio 
naren und Commissaren Ausgestellten haben sich zwei Herren Lee 
Chmg und Hoa Chmg, durch ihre zum Theil ganz europäisch aus- 
sehenden Arbeiten hervorgethan. 
Vortreffliches und sehr Bedeutendes war in alten und neuen 
Cloisonneemaillen vorhanden. Vasen und Schalen von colossaler Grösse 
in den bekannten matten, so ansprechenden Farben, gehörten zu dem 
Schönsten , mehrere kleine Schalen waren von roherer Ausführung. 
Die notorisch neueren Arbeiten können sich den alten aber nicht an 
die Seite stellen. 
Japan, der - Industriestaat Ostasiens, nahm an unserer Section I 
nur mit einer Collectivausstellung Theil. Die wenigen ausgestellten
	        
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