Zweite Sectiou.
Eisen- und Stahlwaaren.
Nach dem von Seite der Generaldirection aufgestellten Plane der
Ausstellung war das Eisenhüttenwesen von den weiteren Verarbeitungen
des Eisens und der Bereitung und Verwendung des Stahles geschieden
und in eine andere Gruppe verwiesen. In Wirklichkeit aber finden
sich beide Branchen sehr oft vereinigt und war deshalb auch in der
Ausstellung diese postulirte Trennung nicht ausführbar. Sehr viele
Hüttenwerke stellen aus den Erzen des Eisens nicht Roheisen, sondern
vielerlei Eisengusswaaren dar oder es wird das gewonnene Eisen sofort
in Bessemerstahl und weiter zu Stahlwaaren verarbeitet. Aus diesem
Grunde war eine Zutheilung gewisser Ausstellungen .an Gruppe I.
Section II. oder Gruppe VII. Section II. oft sehr schwer und müsste
eigentlich die stricte Durchführung dieser Zutheilung zu einer Zer-
reissung der Objecte eines Ausstellers führen. Aus demselben Grunde
spielt eine Besprechung der Eisen- und Stahlwaaren häufig auch in
das Gebiet der Gruppe XIII., das Maschinenwesen, hinüber, und wer
den wir uns nicht enthalten können, Einzelnes zu besprechen, Namen
zu nennen, welche bereits im Bericht über Gruppe I. und Gruppe XIII.
enthalten sind, doch sollen solche Uebergriffe, zumal beide Berichte
bereits vorliegen, thunlichst vermieden werden.
Die Veränderungen, welche die äussere Erscheinung der Eisen-
und Stahlindustrie im Laufe der letzten 30 Jahre in immer zunehmen
dem Maasse erfahren hat und welche sich noch unter unseren Augen
fortsetzen, lassen sich im Hauptsächlichsten auf die Einführung und
Vervollkommnung der Gasfeuerung und die Erfindung des Bessemer-
processes zurückführen. Fortschritte in der Herstellung des Roheisens
sind wohl gemacht worden, doch sind dieselben in überwiegender Weise
durch die Anforderungen der neuen Verarbeitungsmethoden bedingt.
Die Forderungen, welche die neuen Frischprocesse fortfahren an die
Roheisenproduction zu stellen, haben die Theorie und Praxis des Hoch-
ofenprocesses und der Erzeugung der verschiedenen Roheisensorten,
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