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Volltext: Metall-Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 15

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Gruppe VII. Metall - Industrie. 
allgemeinen Anwendung derselben hindernd im Wege. Bis jetzt 
hat man bloss die beiden ersten Wageneiassen damit zu heizen 
versucht. Die Direction der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn 
brachte einen mit Kohlenheizung versehenen Waggon zur Ausstellung. 
Von Joh. Haag in Augsburg wurde vor mehreren Jahren die Dampf 
heizung als Centralheizung für Eisenbahnwagen zur Ausführung ge 
bracht und inzwischen auf zahlreichen Bahnen versuchsweise einge- 
führt; beispielsweise waren Anfang 1873 in Bayern 736, in Baden °54 
Waggons mit dieser Heizung versehen. Hierbei laufen unter den Sitz 
bänken Dampfröhren, die mit einem gemeinsamen aussen befindlichen 
Rohre in Verbindung stehen, beim Zusammenkuppeln zweier Wagen 
werden die letzteren Rohre zugleich mit einander verbunden. Der 
Dampf wird entweder von dem Locomotiv abgegeben (die Dampfspan 
nung dann durch einen Regulator vermindert) oder, wie zumeist, in einem 
besonderen in einem Packwagen stehenden senkrechten Röhrenkessel er 
zeugt. Die Anlage ist etwas kostspielig, verursacht aber sehr wenig Um 
stände in der Bedienung und nur geringen Aufwand im Betrieb. Die Hei 
zung der Wagen ist sehr gleichförmig, bei nicht kaltem Wetter oft etwas zu 
stark. Haag hatte seine Dampfheizungseinrichtung in Wien zur An 
schauunggebracht. Weibel, Briquet&Co.in Genf haben endlich eine 
Wasserheizung für Waggons gebaut, von der die Ausstellung Kennt- 
niss gab. Hierbei wird am einen Wagenende ein niedriges Wasseröfchen 
angebracht mit Feuerschacht in der Mitte, etwa von der Einrichtung 
des oben beschriebenen vonGirandeau & Jalibert. Von dem Schei 
tel des Oefchens erhebt sich ein Rohr bis zum Wagendach, um, in die 
einzelnen Coupes sich verzweigend, in den Winkeln niederzugehen und 
dann in die Bodenfläche des Wasseröfchens zurückzulaufen. Damit 
das Wasser bei Frost in der Leitung nicht gefriere, ist dasselbe mit 
Glycerin gemischt. Ueber die Wirkung einer derartigen Heizung hat 
man bis jetzt noch nichts vernommen. 
III. Kochherde. 
Das fi üher gebräuchliche offene Herdfeuer mit seiner Brennstoff 
vergeudung und dem darüber befindlichen grossen geschwärzten Rauch 
fang zur Ableitung der Verbrennungsgase und der Kochdünste ist in 
den Städten gegenwärtig fast zur Mythe geworden, es wird wohl nur 
noch auf dem Lande vorgefunden, wo der technische Fortschritt über 
haupt langsam sich verbreitet. Die geschlossenen Herde mit ihrer 
inneren Feuerung haben das Kochgeschäft um Vieles bequemer, be 
haglicher, sicherer und insbesondere ökonomischer gemacht. Seit 
Anfang des vorigen Jahrzehnts ist nun auch der Bau der geschlossenen 
Herde in eine Umwandlung gekommen, im Hinblick auf Verfertiger,
	        
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