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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 16

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Gruppe III. Chemische Industrie. 
ich auf einen ausgetrockneten Bach, in dessen Bett bis auf 2 Fuss Tiefe 
sich die reichhaltigste Ablagerung findet. 
Man erkennt die Ablagerung sofort durch die vielen leichten, 
weissen, seideglänzenden Theilchen im grauen oder gelben Sande, die, 
wenn sie in grösseren Mengen Vorkommen, ganze schneeballartige Klumpen 
bilden, von den Arbeitern „Cottonballs“ (Baumwolleballen) genannt. 
Verschiedene Analysen, die ich mit Proben von diesem Felde an 
stellte, gaben 13 bis 32 p. C. Boronatrocalcit. 
Die Mengen verarbeitbaren Materials .sind auf diesem Felde ganz 
enorm, sie müssen hinreichen für einen grossartigen Betrieb auf wenig 
stens 25 Jahre, und müssen mehr als 20 000 Tonnen Borax liefern. 
Oestliches Feld. Zwischen den heissen Quellen und diesem 
Felde liegen mehrere Lavahügel von 21/2 engl. Meilen Länge. Im 
Thalgrunde auf der südlichen Seite dieser Erhebungen befinden sich, 
in mehrere grosse Nester vertheilt, reichhaltige Boronatrocalcitablage- 
ruugen, an welche sich Glaubersalz- und Kochsalzlager, mit mehr oder 
weniger Sand oder Thon vermischt, anschliessen. 
Im östlichen 1 heile dieses Feldes befindet sich die Eaglebutt, ein 
steiler Lavahügel von 60 Fuss Höhe; er bezeichnet die südöstliche 
Grenzmarke der Besitzungen. Hinter Eaglebutt liegt nur sehr wenig 
Borat. Von hier bis zu den früher benutzten Waschwerken und von 
da bis zur Eisenbahn Hess ich nach allen Richtungen hin zahlreiche 
Nachgrabungen, anstellen, um die Lage, Länge und Breite der Borat 
nester zu bestimmen. Die Tiefe der Lager fand ich sehr verschieden, 
meistens J / 2 bis 1 Fuss tief, im südlichsten Neste auch hier und da 
2 bis 21/» Fuss. 
Unter dem borathaltigen Sande befindet sich ein Thon, der absolut 
keine Spur Borat enthält; damit fällt die Hypothese von selbst zusammen, 
nach der die im Grunde befindlichen boratführenden Wasser, in die 
Höhe steigend, immer wieder von Neuem Borat ablagern sollen. Die 
Erscheinung des „Wiederausblühens“ bezieht sich einzig und allein auf 
das Glaubersalz, das, wenn die obere Schicht weggenominen wird, durch 
die Wärme des von der Sonne beschienenen Sandes in den darunter 
liegenden Schichten zum Auflösen gebracht wird und so, im eigenen 
Krystallwasser gelöst, an die Oberfläche steigt und da als weisse Kruste 
— verwittertes Glaubersalz — erscheint. 
Nach einem Regen wird es, mit seinem Krystallwasser wieder ver 
sorgt, von Neuem einige Zoll tief in die Erde geführt und lagert sich 
mit 10 Mol. Wasser in kleinen Krystallen zwischen den Sand 
körnern ab. 
Während der vielen Nachgrabungen stiess ich öfters auf Klumpen 
von Glaubersalz, die zwei bis drei Pfund schwer waren. 
Den Boratgehalt der verschiedenen Stellen fand ich von 10 bis 
3>T p. C. wechselnd und ich glaube ihn sehr gering anzuschlagen, wenn
	        
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