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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 16

Wasserstoff. 
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Art im Jahre 1865 veröffentlicht worden 1 ). Starke Abnutzung der 
Apparate, grosse Betriebskosten, unverhältnissmässiger Consum an Brenn 
material haben die Methode daselbst scheitern lassen. 
Um so wünschenswerther erschien es zu erfahren, wie sich dieselbe 
in Europa bewährt habe und hierauf gerichtete Bemühungen sind durch 
die Güte mehrerer Herren Correspondenten nicht ohne Erfolg geblieben. 
Ihr Schicksal in Belgien geht aus dem Auszuge eines Briefes vom 
15. März 1874 hervor, welchen Herr L. de Köninck, Professor der 
Chemie an der Universität zu Lüttich, die Freundlichkeit hatte, in dieser 
Angelegenheit an den Schreiber dieser Zeilen zu richten: „Das System 
Leprince, welches bekanntlich in der Einführung kleiner Mengen 
Wassers in die Retorten besteht, in welchen Steinkohle destillirt wird, 
hatte kurze Zeit lang einen gewissen Erfolg (une certaine vogue) vor 
allem durch zahlreiche Reclamen, durch welche man ihm aufhalf. Sein 
hauptsächlicher Yortheil sollte, wie bekannt, darin liegen, dass er das 
Gas aus der Retorte austrieb, wozu man heute den Gebrauch des Ex 
haustors oder Aspirators vorzieht.“ 
„In Belgien ist dies System nie zur öffentlichen Beleuchtung be 
nutzt worden. Es diente nur in einigen Fabriken. Seit dem Tode 
seines Erfinders, welcher vor einigen Jahren eintrat, spricht man nicht 
mehr davon und es ist, wenn nicht überall, so doch, wenn ich nicht 
irre, grösstentheils wieder verlassen worden. Das ist der Fall mit der 
Yieille-Montagne u. s. w.“ 
Durch einen gefälligen Brief vom 18. März 1874 bestätigte Herr 
Landolt, Professor der Chemie ajn Polytechnicum zu Aachen, diese 
Angaben. Nur im Cockerill’schen Etablissement in Seraing sollte 
nach ihm gewordenen Mittheilungen die Anwendung des Wassergases 
noch fortbestehen; in der Simonis’schen Tuchfabrik zu Verviers da 
gegen nie über das Stadium ungünstiger Versuche hinausgelangt sein, 
wenn auch verschiedene technologische Schriften entgegenstehende 
Mittheilungen gegeben haben. In Mastricht, wo das Wassergas längere 
Zeit zur öffentlichen Beleuchtung diente, hat man, wie Herr Professor 
Landolt in Erfahrung gebracht hat, dasselbe nicht bewährt gefunden 
und es vor zwei Jahren (1872) durch Steinkohlengas ersetzt. Directe 
Anfragen an die städtischen Behörden daselbst sind ohne Erwiderung 
geblieben. 
Die oben mitgetheilte Angabe der Einführung des Drummond’- 
schen Lichtes in englische Militairanstalten veranlasste ferner eine 
Anfrage bei dem Chemiker des Kriegsministeriums, Herrn Dr. Abel in 
Woolwich, und die folgende gefällige Rückantwort unter dem 20. April 
1874: „In Bezug auf Ihre Anfrage betreffs der Einführung desKalklichts 
in militairischen Gebäuden habe ich mitzutheilen, dass kurze Zeit hindurch 
b Wagn. Jahresber. 1865 , 758. 
Wiener Weltausstellung. III. 
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