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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 16

Wasserstoffsuperoxyd. 4o 
oxyd Dieselbe enthält nach der angeführten genauen Untersuchung etwa 
ihJ sechsfaches Yolum an disponiblem Sauerstoff: 1000 g der Losung 
würden danach 8'6 g disponiblen Sauerstoff oder 18'3 g Wassersto 
Superoxyd enthalten. Wie es sich hei einer leicht zersetzlichen Substanz 
voraussehen lässt, enthalten jedoch nicht alle Flacons Losungen vo 
derselben Stärke. Eine im Berliner Universitätslaboratonumausgeuhrt 
Prüfung constatirte in einem Volum der Lösung 9 4 bis 9 8 »hm an 
disponiblem Sauerstoff, entsprechend in einem Liter 13 6 g 0 »de 
28 9 „ H 0 2 . Ein Flacon zu 20 Frcs. bietet dem Käufer also etwa 
2-5 bfs 4 g dieser Substanz in Lösung dar, die in der 1 hat ihren Zwec 
völlig, wenn auch langsam, innerhalb vier bis sechs Tagen erfüllt und 
die ungemein grosse Wirksamkeit des Wasserstoffsuperoxyds in auffal- 
«"“Art W g e „ t I)»' N,™ des Parfümeur», 
auf die Boraen aeiuer Zeitgencinnen a. 'I*'*”“ 1 “'' in 
der Nachwelt nicht verborgen bleiben sollte, ist L. . J 
London. Vielleicht ist er unabsichtlich der Begründer einer Wasser 
Superoxydindustrie geworden, die sich fortan auch ernsterer Anwen- 
Zgen zu erfreuen laben mag. Vielleicht selbst ist er nicht der erste 
oder doch nicht der einzige Haarentfärber gewesen, wie aus einer gleich 
mitzutheilenden Notiz hervorgeht. Es ergiebt sich nämlich dass was 
v Sehrötter zur allgemeinen Kenntniss gebracht, einzelnen Eilige 
weihten schon früher bekannt war. So erscheint eS eriin“ 3 Juli 
ligen Briefe des Herrn Commercienraths Schering ( < • ’ 
1874) in welchem es heisst: „Das Bleichen der Haare, Federn u. s w 
mit Wasserstoffsuperoxyd hat sich wohl bewährt; der grösste Uehelstand 
ist nur die leichte Zersetzbarkeit des Materials. Es wird für den g 
nannten Zweck in England und Frankreich als golden liair wate, odei 
auch Auricome in grossen Mengen bereitet und verwendet Auo 
meiner Fabrik wird es häufiger zu gleichen Zwecken verlang Aehn 
lieh spricht sich in Briefen vom 20.und 27. Juli 1874 Herr . i 
(von der Firma Hopkin & Williams in London) aus, welchei jedoch 
durch ihm eigentümliche Vorsichtsmaassregeln haltbare Losungen von 
Wasserstpffsuperoxyd mit 10 bis 20 Volum an dispomUem Saue ateff 
(3 bis 6 Gewichtsprocent H 2 0 2 ) herzustellen angieb Die chwache 
Lösung, welche sich Monate lang unverändert erhalten soff, 
8 Rmk pr. Kg (in grösseren Quantitäten zu 6 Rm v» . 
Lösung zlm doppelten Preise verkauft. Die im Berliner Laboratorium 
gefundene oben angegebene Sauerstoffmenge der ThieUay schenLosmig 
welche wohl aus der angeführten Fabrik stammen 
ziemlich genau dem schwächeren dieser Präparate. Da die Masche, 
als die Bestimmung ausgeführt wurde, bereits vier Wochen lang g 
öffnet nur halb angefüllt und mit einem gewöhnlichen Kork versehen 
war, so scheint die Haltbarkeit der Lösung in der That, für die meisten 
Zwecke zu genügen.
	        
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