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Volltext: Deutschland auf der Wiener Weltausstellung 1873, Wiener Weltausstellung Heft 17

Deutschland auf der Wiener Weltausstellung 1873. 15 
Ravene, durch den Vorsitzenden, Ministerialdirector Moser, geleitet. 
Leider zeigten sich des Letzteren Kräfte den Anforderungen der sich 
überstürzenden Arbeiten nicht mehr gewachsen. Gleich nach Eröffnung 
der Ausstellung war er gezwungen, seinen Pflichten, in deren Erfül 
lung er keine Schonung kannte, geraume Zeit sich zu entziehen. Als 
dann nach dem Schlüsse der Ausstellung seine Aufgabe zum schwersten 
Theile gelöst war, brach er unter den Nachwirkungen der mühereichen 
Zeit zusammen, um das Krankenlager nicht wieder zu verlassen. An 
die erste Ausstellung Deutschlands knüpfen sich die letzten Verdienste 
seines dem deutschen Gewerbfleiss gewidmeten Lebens. Während sei 
ner Krankheit und nach seinem Tode fiel die Leitung der Geschäfte 
dem Geheimen Commercienrath Itavene zu. 
Zur Erledigung der umfangreichen technischen Geschäfte, wie eine 
Ausstellung sie mit sich bringt, besass die Centralcommission in zwei 
mit einer grösseren Zahl von Arbeitskräften ausgestatteten technischen 
Büreaus die geeigneten Organe; das eine, unter der Leitung dei Bei - 
liner Architekten Kyllmann und Heyden, welchen demnächst der 
königl. preussische Baumeister Bartels zur Seite trat, für die allge 
meinen technischen Geschäfte, für Bauten und Decoration, überhaupt 
für alle nicht in das Gebiet des Maschinenwesens fallenden Aufgaben, 
das andere, unter der Leitung des königl. württembergischen Regie 
rungsraths Diefenbach, für die mit der Maschinenausstellung ver 
bundenen technischen Angelegenheiten. 
Der Verkehr mit den Ausstellern selbst sollte durch eigene, in den 
einzelnen Staaten errichtete Landescommissionen vermittelt wei’den, 
welche, nach den Verhältnissen der einzelnen Staaten, aus Beamten, 
Landwirthen, Gewerbetreibenden und Künstlern zusammengesetzt wui- 
den. Als Aufgabe war ihnen vornehmlich die Anregung zur Betheili 
gung, die Annahme und Prüfung der Anmeldungen, die Vertheilung 
des Raumes im Einzelnen und die Sorge für den Transport der Aus 
stellungsgegenstände bezeichnet. Sie waren ermächtigt, ohne Vermit 
telung ihrer Landesregierungen mit der Centralcommission za verkeh 
ren und ermöglichten dadurch die dringend gebotene Beschleunigung 
der Geschäfte. In Braunschweig, Sachsen-Altenburg und Anhalt, fer 
ner in Sachsen - Koburg - Gotha, Schwarzburg - Rudolstadt, W aldeck, 
Schaumburg-Lippe, Lippe und Lauenburg schloss man sich und zwar 
in den erstgenannten drei Staaten mittelst eigener Untercommissionen 
der preussischen Landescommission an; Schwarzburg-Sondershausen 
wählte einen gleichen Anschluss bei der für Sachsen-Weimar errichte 
ten Commission. In allen übrigen Staaten wurden eigene Landes 
commissionen errichtet, oder, wie in Württemberg, Oldenburg und Sach 
sen-Meiningen, bestehende Behörden mit deren Functionen betraut. 
In Wien selbst trat die Centralcommission nicht unmittelbar auf. 
Ihre Stelle wurde hier von der „Deutschen Ausstellungscommission
	        
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