MAK

Volltext: Holz-Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 18

III. Die Erzeugnisse der Bautischlerei u. Parquetenfabrik. 563 
dicht bevölkerte Land nicht genügen. Man sollte daher Versuche an 
stellen, ob jener kostbare Baum unter irgend einem Himmelsstriche 
Europas so gedeiht, dass seine Cultur in grösserem Umfange rathsam 
wäre. Dabei wäre natürlich zu prüfen, ob das Holz unter veränderten 
Umständen auch von gleicher Güte wie unter dem Himmel des japa 
nischen Inselreiches. 
Die Parquetenfaforikation 
war im Ganzen durch 24 Aussteller vertreten, von denen 12 auf 
Oesterreich-Ungarn, 6 auf Deutschland, je zwei auf die Schweiz und 
Italien, je einer auf Belgien und Portugal entfallen. 
Mehrere dieser Aussteller hatten den Missgriff gemacht, anstatt 
eine Zusammenstellung gangbarer Muster ihrer Werkstätten, Muster- 
tafeln mit en miniature ausgeführten Parqueten auszustellen, die natür 
lich einen Schluss auf die Güte ihrer Waare nicht zuliessen und um so 
weniger als Grundlage einer Beurtheilung dienen konnten, als nicht 
einmal immer die Fabrikpreise, welche bei diesem Exportartikel be 
sondere Bedeutung haben und daher von uns auch auszugsweise mit- 
getheilt werden, zu erkunden waren. 
Andere hatten die maassgebende courante Fabrikation unberück 
sichtigt gelassen und warteten mit Paradestücken auf. So das grosse 
HausTasson& Washer (ancienne Maison Deheyn fr er es) in Brüssel, 
von dem nur grosse Proben der von demselben für zwei Säle eines 
königlichen Schlosses gelieferten Parqueten zu sehen waren; in Hin 
sicht auf Reichthum der Zeichnung und Verwendung natürlich bunter 
Hölzer allerdings sehr bemerkenswerthe Leistungen, die aber im Uebri- 
gen, da auch Preise nicht angegeben waren, zu kritischen Vergleichen 
mit den deutschen und österreichischen Arbeiten nicht geeignet waren. 
Der vergleichenden Betrachtung der übrigen Leistungen schicken 
wir voraus, dass uns von besonderer Wichtigkeit für die Beurtheilung 
der Güte von Parqueten die Art ihrer Zusammensetzung mit Berück 
sichtigung des Schwindens der verwendeten Holzstücke erscheint. Denn 
was oben (Seite 48C) über die stilischen Erfordernisse eines Möbelfourniers 
mit Bezug auf den technisch bedingten Faserlauf des Blindholzes ange 
deutet worden, gilt in demselben Maasse von den fournirten Parqueten. 
Bei der Frage nach dem Stil der Parquetenmuster ist von den massi 
ven, aus vollem Holz zusammengestemmten Parqueten auszugehen. 
Die Antwort, welche hier gefunden worden, wird auch als Regel für 
diejenigen Parqueten gelten müssen, bei denen das oberflächliche Muster 
aus Fournieren von gleichen oder verschiedenen Holzarten auf eine 
aus anderem, gumeist tannenem Holz zusammengestemmte Tafel auf- 
36*
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.