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Volltext: Holz-Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 18

HI. Die Erzeugnisse der Bautischlerei u. Parquetenfabrik. 571 
ähnlicher Leistungsfähigkeit ist auch die Prale’sche Fournierschneide- 
rei; ihre Leistungen in Wien waren wohl weniger mannigfaltige aber 
nicht geringere als die Bartels’schen; sie arbeitet mit 75 Arbeitern 
und 2 Dampfmaschinen von 100 Pferdekraft. 
Die dritte deutsche Fabrik C. A. Bernbom in Ottensen bei Altona 
(15 Arbeiter und 2 Dampfmaschinen von 16 Pferdekraft) hatte den 
Missgriff begangen, ihre Fourniere zu einem Tableau zusammenzulei- 
men, was sich hübsch ausnahm aber keinen Schluss auf die Oute 
zuliess 
Bei dem weit über locale Bedeutung hinausreichenden Geschäfts 
kreis der in Wien vertretenen Fournier- und Blockschneidereien des 
Hamburg - Altonaischen Freihafengebietes schalten wir den unter den 
Besitzern dieser Anstalten vereinbarten Tarif für 1874 hier ein. Der 
Schneidelohn betrug per Quadratmeter in Reichspfennigen für lour- 
niere 52, für schlichte, über 40 cm breite Fourniere 45, für „Dickten 
von 6 bis 12 mm incl. 65, von 13 bis 47 mm incl. 85, für Schaal- und 
Bohlenschnitte 115, für Blockschnitte bis 3 Schnitt im Block 180. 
Pyramidenschaalsehnitte bis zu einer Länge von 75 cm wurden per 
Pyramide mit 60 Pf., Pyramidenkantschnitte per Pyramide mit -0 11. 
bezahlt. Für Jacaranda und ähnliche Hölzer wurde ein Aufschlag von 
10 Procent auf alle Sätze berechnet. Bei Fournieren wurde eine Breite 
von unter 20 cm für 20 cm gemessen, bei „Dickten“, Schaal-, Bohlen- 
und Blockschnitten war die untere Grenze der Breite 30 cm. hur die 
Specialität des Bartels’schen Etablissements, die Messerfourmere, be 
rechnete dasselbe, wenn 11, 13 oder 14 Blatt aus 1cm geschnitten wer 
den (No. 1, 0, 00), ä Blatt 12'/ 2 , bei 8 oder 9 Blatt ^ No ' 3 oder ’ 
bei 7 Blatt (No. 4) 20 Reichspfennige. 
Die österreichischen Fourniere zeugten von weniger entwickelter 
Technik, boten aber erhöhtes Interesse durch die vielen schonen ein 
heimischen Holzarten, von denen nur zu verwundern, dass sie im Lande 
selbst so selten verarbeitet werden. Die Production der österreichisch- 
ungarischen Fournierschneidereien in ihrer Gesammtheit ist wohl haupt 
sächlich dieses Holzreichthums halber eine sehr beträchtliche. re 
Entwickelung erhellt aus den Handelstabellen, welche für 1866 eine 
Ausfuhr von Fournieren im Werthe von 343 700 fl. nachweisen, für 
1870 schon eine solche von 1 087 100 fl. Die Einfuhr ist freilich noch 
rascher gestiegen, von 19 000 fl. in 1866 auf 185 700 fl. in 1870. . >ei 
Veredelungsverkehr mit dem hamburgischen Freihafengebiet hat hier 
sicher Einfluss geübt, doch wird man aus der in demselben Zeitraum 
constant gebliebenen Zufuhr exotischen Werkholzes auch schliessen 
dürfen, dass früher als rohe Blöcke eingeführte Holzarten in den spa 
teren Jahren in verarbeitetem Zustande als Fourniere eingingen. 
Von den österreichischen Fournieren zeichneten sich diejenigen 
A. J. di Centa’s in Cilli, Steiermark, vortheilhaft aus. Derselbe zeigte
	        
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