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Volltext: Kurzwaaren, Wiener Weltausstellung Heft 19

I. Kunstgewerbe. 637 
wurde, weshalb Hunderte von jungen Männern aus fast allen Ländern 
Europas längere oder kürzere Zeit dort gearbeitet haben. Die rasche, 
günstige Entwickelung des Geschäfts und der sich stets steigernde 
Absatz der Producte rief auch bald die Entstehung weiterer ähnlicher 
Fabriken hervor, aber immer waren unter den Mitwirkenden Arbeiter, 
welche in der Esslinger Fabrik ausgebildet worden waren, so dass die 
selbe mit vollem Recht für Süddeutschland als die Pflanzstätte dieses 
blühenden Industriezweiges angesehen werden darf. Das. reiche Sor 
timent der in Wien von C. Deffner ausgestellten lackirten Blech - 
waaren, Plaque- und kupferbronzirten Gegenstände, nebst den gedruck 
ten und polirten Neiisilber- und Messingwaaren zeigte durch Mannig 
faltigkeit und Qualität, dass diese Fabrik dem Grundsätze der Solidität 
und des Fortschritts stets treu geblieben ist und treu bleiben wird. 
Ein zweiter württembergischer Aussteller von lackirten Blechwaa- 
ren war Fr. Vetter in Ludwigsburg. Das unter dieser Firma, im 
Jahre 1833 gegründete Geschäft erfreut sich gleichfalls einer stetigen 
Vergrösserung, und beschäftigt jetzt mehr als 200 Arbeiter. Vetter 
fertigt vorzugsweise Kaffeebretter, Vogelkäfige und Petroleumlampen, 
und liefert in diesen Specialitäten bei äusserst billigen Preisen schone 
und gute Fabrikate, die halb im Inlande, halb im Auslande Absatz 
finden. 
C. Beuttenmüller & Comp, in Bretten (Baden) stellten eben 
falls lackirte Kaffeebretter, Vogelkäfige, Obstkörbe und andere lackirte 
Blechwaaren aus, und zeigten durch ihre Ausstellung, dass auch diese 
noch junge Fabrik sich bestrebt, des guten Rufes theilhaftig zu wer 
den, den ihre älteren Concurrenten geniessen. 
Zu unserem Bedauern sind andere bedeutende deutsche Laekir- 
fabriken aus Koblenz, Göppingen, Ludwigsburg etc., nicht erschienen, 
dagegen haben wir noch eines Ausstellers von lackirten Blechblumen 
hier zu gedenken; es ist dies A. Arand in Biberach (Württemberg), 
der jährlich für circa 25 000 Rmk. Decorationsblumen für Grab- und 
Kirchenschmuck, für Mauer- und Brunnenaufsätze etc. fertigt. Die aus 
gestellten Blumen waren in Farbe und Formen fleissig und gut gear 
beitet. Die Nachfrage nach solch ewig grünendem Blumenflor soll in 
stetem Wachsen begriffen sein. 
Fächer und Schirme. 
a) Fächer. 
Es wird von den meisten Geschichtsforschern in Uebereinstim- 
nning angenommen, dass der Fächer eine chinesische Erfindung sei; 
die Sitte, dass dort Niemand, weder Männer noch Frauen, ohne Fächer 
geht, mag ein weiterer Beweis für die Richtigkeit dieser Annahme
	        
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