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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

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Gruppe III. Chemische Industrie. 
von abgeküklter gasförmiger Flusssäure in die Salzlösung eingeleitet 
w h’d. — Die Methoden von W e 1 d o n werden übrigens ihrer Gefähr 
lichkeit wegen wohl niemals im Grossen in Anwendung kommen. 
Ein anderes Verfahren ist von J. Jean 1 ) angegeben worden. Nach 
dessen Versuchen lässt sich durch Zusammenschmelzen von Glauber 
salz, Flussspath, Kreide und Kohle Fluornatrium erhalten, welches man 
durch Wasser auslaugt. Die Lösung wird dann entweder mit Kalk 
milch gekocht, wodurch Aetznatron und Fluorcalcium entsteht, oder 
man zersetzt das Fluornatrium durch überhitzten Wasserdampf nach 
W eldon. 
b. Mit Umwandlung in Schwefelnatrium. 
1. Mittelst Calciumcarbonat und Kohle. Verfahren von 
Leblanc. 
2. Mittelst Baryumcarbonat und Kohle. Ueber die von 
G. Reinar 2 ) vorgeschlagene Verwendung des Witherits statt Kalk 
stein beim Leblanc’sehen Process ist eine Mittheilung von R. Wag 
ner*’) erschienen, nach welcher das Verfahren durchaus ungünstige 
Resultate giebt. 
3) Mittelst Eisenoxyd und Kohle. In Bezug auf diese be 
kanntlich schon alte 4 ), seit dem Jahre 1855 aber besonders durch 
K o p p a ) ausgebildete und in die Praxis eingeführte Methode hat Wal 
deck 6 ) eine Anzahl von Laboratoriumsversuchen mitgetheilt. Er er 
hitzte ein Gemenge von Natriumsulfat, Eisenoxyd und Kohle in dem 
Molecularverhältniss 3:1:8 (statt 3 : 2 : 16 Kopp), und erhielt eine 
Schmelze, die mit Wasser nicht aufquoll, sondern eine schwarzgrüne 
Lösung gab, welche durch Einleiten von Kohlensäure völlig klar wurde. 
Es zeigte sich aber, dass die geschmolzene Masse die gusseisernen Tie 
gel sehr bedeutend angriff, und in Folge dessen der ursprüngliche 
Eisengehalt der Mischung um das Vierfache zunahm. Die Ausbeute 
an Soda betrug nur 9'4 p. C. statt 36 p.C. Ausfüttern der Tiegel 
mit einer Mischung von Cokepulver und Theer schützte dieselben 
nicht. — Dieses Corrodiren der Gefässe tritt auch bei dem eigentlichen 
Kopp’schen Verfahren in so nachtheiliger Weise auf, dass die sonst 
vorzügliche Methode verlassen werden musste. 
D Jean, Compt. rend. LXVI, 801 und 918; Wagn. Jahresber. 1868, 199. 
2 ) Reinar, A. W. Hofmann, Reports by the Junes 1862, 32. 3) -Wagn. 
Jahresber. 1864, 167. 4 ) Wagner, Regesten d. Sodafabr. 35. 5 ) Kop°p, 
A. W. Hofmaun, Reports by the Juries 1862, 31. °) Waldeck, Dingl. 
pol. J. CXCII, 417; Wagn. Jahresber. 1869, 179.
	        
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