MAK

Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

487 
Die Verwerthung der Sodarückstände etc. 
petersäure zerfällt. Die Untersalpetersäure gelangt zusammen mit der 
in den Schwefelverbrennungsöfen erzeugten schwefligen Säure in die 
Bleikammern und vermittelt in bekannter Weise die Umwandlung dieser 
Säure in Schwefelsäure. 
Laugt man die geglühte Masse mit Wasser aus, so geht Natrium 
sulfat in Lösung und unlösliche Manganoxyde, etwa 55 p. C. Mangan- 
superoxyd enthaltend, bleiben zurück. Dieselben werden an Stelle des 
natürlichen Braunsteins zur Fabrikation von Chlorkalk verwandt. Aus 
der erhaltenen Glaubersalzlösung stellt man entweder dieses Salz selbst 
durch Abdampfen dar oder man benutzt sie zur Zersetzung der, wie 
(S. 486) beschrieben, gewonnenen neutralen Chlorcalciumlösung. Man 
erhält dabei, namentlich wenn man umrührt, einen schönen feinfaseri 
gen Gyps, welcher mit Vortheil in der Papierfabrikation an Stelle von 
Kaolin angewandt werden kann. 
Die gerösteten Manganrückstände hat man auch wohl direct mit 
Natriumsalpeter gemischt und calcmirt. Dichters. 1 ) hat über die 
Verhältnisse, unter denen hierbei möglichst gute Ausbeuten an höheren 
Oxyden des Mangans, so wie an verwerthbaren Oxyden des Stickstoffs 
erzielt werden, Versuche angestellt. Dieselben zeigten, dass, wenn 
man die Zersetzungstemperatur niedrig hält, zwar hochprocentige 
Manganoxyde, aber nur geringe Mengen von Stickoxyd, salpetriger 
Säure und Untersalpetersäure gewonnen werden und umgekehrt, und 
dass man mithin, sobald die Darstellung beider Classen von A erbin- 
dungen vereinigt werden soll, auf annähernd theoretische Ausbeuten 
verzichten müsse. 
, Die im Vorstehenden beschriebenen Verfahren, auch das von P. W. 
Hof mann, soweit dabei die Schwefelregeneration in Betracht kommt, 
beruhen zunächst auf demselben Principe, der Oxydation der Soda 
rückstände durch Luft und der Darstellung löslicher Polysulfide, Hypo 
sulfite und Sulfite des Calciums [Natriums]; nur die Art und Weise der 
Oxydation und die Verarbeitung der bei dem Auslaugen der oxydirten 
Rückstände resultirendenLösungen weicht bei den verschiedenen Ver 
fahren von einander ab. Dieselben verwandeln dagegen die Sodarück 
stände in gleicherweise in eine unschädliche, wesentlich aus Calcium 
sulfat, Calciumcarbonat und Calciumhydrat bestehende Masse, als zweites 
und letztes Nebenproduct wird bei allen. eine neutrale Chlorcalcium 
lösung erhalten, welche nur dadurch nachtheilig wirken kann, dass sie 
die Härte des Brunnen- und Bachwassers in der Nachbarschaft erhöht. 
Der hygienisch nachtheilige Einfluss der Sodarückstände wird dahei 
durch alle diese Verfahren in gleicher Weise beseitigt. 
0 Richters, Dingl. pol. J. CXCII, 133.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.