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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

Mörtel und Cement. 
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der zugesetzte Kalk und das Wasser chemisch gebunden, bei einem Ver 
such mit Kalkwasser 13 p.C. Kalk und 9’6 p. C. Wasser. Die Wirkung 
der amorphen Kieselerde ist in hohem Grade von ihrem Wassergehalt 
abhängig; künstlich in der Hitze entwässerte Santorinerde, mit Kalk 
gemischt, braucht Monate, um Zusammenhang zu gewinnen und nahm in 
gleicher Zeit ans Kalkwasser nur 6V2 P-C. Kalk auf, gegen 13 p.C. 
oben. Wichtig ist die schon von Heider gemachte Beobachtung, die 
auch Feichtinger bestätigt fand, nämlich, dass die Santorinerde 
durch Schlämmen mit Wasser in den allein wirksamen Theil, in auf- 
schwimmenden Bimsstein und in gröberen schwarz (auch wohl roth und 
gelb) gefärbten Obsidiansand zerfällt. Der wirksame Theil, ein licht 
graues Mehl, betrug etwa 3 /s des Ganzen; die beiden übrigen Bestand- 
theile je etwa i/ s , nach Feichtinger, können als natürlicher Sand 
gehalt betrachtet werden. Der Kalkzusatz zum Santorinmörtel ist am 
besten nach dem mehr oder weniger wechselnden Betrag des wirksamen 
Theils zu bemessen. 
Der Trass vom Eies enthält sehr wenig mit verdünnter Kalilauge 
ausziehbare Kieselerde, aber bedeutend mehr durch Chlorwasserstoff 
aufschliessbare Silicate als die Santorinerde und giebt ebenso wenig 
wie diese Kieselgallerte mit Säure. Mit Kalk versetzt erhärtet er unter 
Wasser sehr langsam, gewinnt aber nach einiger Zeit die Festigkeit 
des besten hydraulischen Kalkes. Seine hydraulischen Eigenschaften 
werden durch Ausziehen der löslichen Kieselerde nicht merklich ge 
schwächt, ein Beweis, dass sie wesentlich auf der Anwesenheit der auf- 
schliessbaren Silicate beruhen. (S. Tabelle a. f. S.) 
II. Vohl 1 ) führte eine Analyse von Trass aus dem Brohlthal aus, 
von der Herfeld’sehen Grube an der Strasse von Plaidt nach Kruft. 
Das Material war vorher von beigemengtem Titan-Magneteisen, Sphen 
und Thonschiefertheilen befreit. Er fand in dem Reste: in Wasser 
löslich (meist Chlorüre von Magnesium, Kalium und Natrium) °’62p.C.; 
in Chlorwasserstoff löslich 45'59 p.C. (a); darin unlöslich 53'79 p.C. (b): 
Eisenoxydul . • • 
Mangaiioxydul . . 
Kalk 
Magnesia . . . . 
Kieselerde 
Thonerde 
1P29 
35-14 
6- 58 
1-28 
2-73 
1-77 
7- 72 
5-41 
0-11 
27-74 
a 
b 
89-09 
4-21 
0-80 
Kali 
Natron 
Phosphorsäure . . 
Wasser 
0-93 
1-21 
2-36 
99-77 98-60 
J ) H. Vohl, JLlingl. pol. J. CDXX1II, 201.
	        
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