Aluminium und Aluminiumverbindungen.
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unterworfen werden. Zunächst ist er von der stark anhängenden eisen
haltigen Mutterlauge zu befreien. Ist der Alaun durch langsames Er
kalten in grösseren Krystallen erhalten (Alaunsalz), so wird er in einem
Troge zunächst mit der von der Raffination abfallenden Mutterlauge,
zuletzt mit reinem Wasser unter kräftigem Rühren und Schlagen ge
waschen. Auf schrägen Bühnen oder in Abtropftrichtern lässt man die
letzten Antheile Flüssigkeit ablaufen. Das Alaunmehl wurde früher
in ähnlicher Weise behandelt; jetzt benutzt man wohl in den meisten
Fabriken die in der Zuckerfabrikation zu ähnlichem Zwecke verwende
ten Centrifugen, welche 800 bis 1000 Umdrehungen in der Minute
ausführen. Man erhält mit Hilfe derselben das Alaunmehl in kurzer
Frist frei von Mutterlauge und trocken, und man bedarf zum Waschen
höchstens den fünften Theil des sonst erforderlichen Wassers, das bei
seinem schnellen Durchpassiren nicht einmal Zeit hat, sich mit Alaun
zu sättigen. Das Sieb, durch welches die Flüssigkeit von dem Alaun
mehl in der Lauftrommel abgeschieden wird, ist ein fein durchstochenes
Bleiblatt von 1 mm Dicke; der Mantel sowie die Lauftrommel sind
zum Schutze gegen Oxydation innen mit Blei bekleidet, aussen mit
einem warm aufgetragenen Anstrich aus 1 Thl. Kohlentheer und
1 Thl. Asphalt versehen.
Das nun folgende Raffiniren des Alauns hat den Zweck, das in
Form von Eisenalaun in denselben übergegangene und durch Waschen
nicht zu entfernende Eisenoxyd hinwegzuschaffen. Der Alaun wird in
möglichst wenig Wasser aufgelöst und die Lösung in comschen nach
dem Erstarren des Alauns auseinander zu nehmenden Holzfassern der
Krystallisation überlassen. Die Auflösung geschieht vielfach in guss
eisernen oder kupfernen Kesseln oder in Bleipfannen; zweckmassiger
ist es, die Lösung mittelst eines in den Alaun geleiteten Dampfstromes
zu bewirken, wobei nur das aus dem Dampf condensirte Wasser als
Lösungsmittel dient. Man leitet den Dampf entweder in ein mit Blei
ausgefüttertes Holzgefäss, das mit dem trockenen Alaun angefullt ist,
oder man fuhrt den Dampf dem Alaun in einem bleiernen oder guss
eisernen Trichter zu, unter welchem sich ein Sammelgefäss befindet,
das die heiss gesättigt» Lösung aufiiimmt. Die Lösung wird, nachdem
sich basischer Alaun abgeschieden hat, in die Wasch- oder Lauterfasser
abgezapft oder, wenn eine mehrmalige Raffination nothwen ig is ,
Schüttelkästen, um sodann nach dem Erkalten abermals aufgelost zu
werden. Wenn der Rohalaun V. bis 1 p.C. Eisenalaun enthält, so ist
eine einmalige Raffination zur Reinigung genügend. Eine selbst setir
geringe . Beimengung von Eisenalaun ist durch die vio L i aue a
bung, welche die Octaederecken grösserer Krystalle bei durchfallendem
Sonnenlicht zeigen, leicht erkennbar. ioo n
Die bei der Raffination fallenden Mutterlaugen von 8 bis 12 B.
benutzt man zum ersten Waschen von Rohalaun und Auflosen des