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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

Uebcr die Fabrikation des Aluminiums, 
Von A. Wurtz, 
Professor der Chemie an der iScole de Medecine in Paris. 
Die Gesammtmenge Aluminium, welche heute in Frankreich ver 
braucht wird, stammt aus der Fabrik von Salindres bei Alais, welche 
unter der umsichtigen Leitung des Hrn. Merle steht. Das Rohmaterial 
für die Aluminiumgewinnung ist der Bauxit. Er kommt in compacten 
braunen Stücken vor, welche ungefähr 50 p. C. Thonefde, 25 p. 0. Eisen 
oxyd, ferner Kieselsäure, Wasser u. s. w. enthalten. Man pulvert den 
Bauxit und mischt das Pulver mit Soda. Dies Gemisch wird in einem 
Flammofen erhitzt: es bildet sich Natriumaluminat, Thonerde-Natron. 
Die aus dem Ofen gezogene Masse wird mit Wasser behandelt, welches 
das Thonerde-Natron auflöst. Die klare Lösung des Natronaluminats 
wird durch einen Strom Kohlensäuregas zersetzt. Letzteres erhält man 
aus Kalkstein durch Einwirkung von Salzsäure. Man leitet es in die 
Lösung des Aluminats, welche in Fässern enthalten ist. Zur Beförde 
rung der Reaction der Kohlensäure auf die Lösung des Aluminats wird 
diese beständig gerührt. Es bildet sich ein Niederschlag von Thonerde. 
Wenn die Einwirkung vollendet ist, filtrirt man Alles durch Leinewand; 
die Natriumcarbonatlösung wird so, vollständig durch nachheriges 
Waschen und Ausschleudern, von der Thonerde getrennt, welche, mehr 
pulverig als gelatinös, zurückbleibt. Diese ist rein und bildet nach dem 
Trocknen ein weisses Pulver. Um sie in das Doppelchlorid von Alu 
minium lind Natrium umzuwandeln, mischt man sie mit Kochsalz und 
Kohle. Aus diesem Gemisch formt man Kugeln, welche man scharf 
trocknet und sodann in Retorten aus feuerfestem Ihon bringt, welchfc 
vertical in einem Ofen aufgestellt sind. Während erhitzt wird, gelangt 
durch Oeffnungen, die sich im unteren Theil der Retorten befinden, 
Chlorgas in dieselben. Das entstandene Doppelchlorid von Aluminium 
Wiener Weltausstellung, III.
	        
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