Eisen.
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das Ammoniak im Destillate und dieses wurde mit Laekmuslösung ver
setzt und mit Oxalsäure titrirt. So fand er in weissem Roheisen von
Langbanshytta 0'008, in grauem von ebendaher 0'005, in Cementstahl
O'OIG und in Bessemerstahl 0'005 bis O'Oll p. C. Stickstoff. Auch
Rammeisberg x ) hat sich mit der Stickstofffrage beschäftigt; er
fand beim Auflösen von Spiegeleisen etwas Ammoniak, entsprechend
0’002 p. C. Stickstoff, dagegen enthielt der Rückstand nur dann Stick
stoff, wenn er ihn durch längere Berührung mit der Luft daraus'ab-
sorbirt hatte. Auch gepulvertes Eisen, das vor dem Auflösen mit
Kaliumhydrat gewaschen war, Hess keinen Stickstoff erkennen, wohl
aber, wenn es in gepulvertem Zustande an der Luft gelegen und aus
derselben Ammoniak absorbirt hatte. Diese Resultate scheinen dar
auf hinzuweisen, dass der Stickstoff im Eisen oder Stahl überhaupt
nicht vorhanden ist, und dass die gefundenen minimen Mengen aus
der Luft herrühren.
Eisenerze.
Im Folgenden können nur einige wenige Eisenerze erwähnt wer
den, an die ein besonderes Interesse geknüpft ist, während hinsicht
lich einer grossen Zahl veröffentlichter Analysen auf andere Schriften
verwiesen werden muss. So enthält die Revue universelle des rtihies etc.,
welche von de Cuyper redigirt bei Noblet in Paris und Lüttich er
scheint, in dem Ausstellungsberichte für 1867 eine grosse Zahl derselben
von Erzen, die auf französischen, belgischen und englischen Eisenhütten
verschmolzen werden, und für Schweden und Oesterreich ist dieses der
Fall in Anton Kerpely’s Bericht: Das Eisen auf der Wiener Welt
ausstellung 1873, Schemnitz 1873, auf welche Quellen wir hier ver-
t
weisen müssen.
Die Benutzung der Schwefelkiesrückstände, welche früher als
werthlos fortgeworfen wurden, an Stelle der Eisenerze, ist ein neuer
Triumph der Wissenschaft, indem es ihr gelungen ist, dieselben so voll
ständig zu entschwefeln, dass sie mit weniger Schwefel in den Hohofen
kommen, als viele geschätzte natürliche Eisenerze. W. Gossage -)
scheint zuerst dieses Ziel erreicht zu haben und Llaudet 1 ) berichtet
darüber von Newcastle, Mostyn u. a. 0.
Die chemischen Fabriken Grossbritanniens verarbeiten seit mehre
ren Jahren die Schwefelkiese von Ifuelva in Spanien, welche 2 bis 4 p.C.
Kupfer enthalten. Nach der Abröstung zur Darstellung von Schwefel-
•säure werden die Rückstände gemahlen und in einem Flamm-Röstofen
l) Ram meisberg, Ttlerl. Akad. Ber. 1862, 692; Dingl. pol. J.
CLXVIII, 127. 2 ) Gossage, London. Journ. 1860 April, 202; Chem. Centr.
1860, 783. 3 ) Claudet, Revue universelle 1866, X, 211; Berg-u. Hüttenm.
Ztg. 1867, 52.