MAK

Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

Gruppe III. Chemische Industrie. 
Consumtionsplätzen, Wien, Stettin etc., lastet, nur in hochgradiger 
Waare — 95 bis 97 p. C. — in den Handel gebracht und kann wegen 
seiner grossen Reinheit und schönen, kräftigen Kristallisation als Prima- 
quahtät bezeichnet werden. 
Gewinnung und Verarbeitung des Kainits. Wie schon 
oben angeführt, übertrifft das Kainitvorkommen in Kalusz bezüglich 
seiner Mächtigkeit und der dadurch erleichterten Gewinnung das von 
Stassfurt-Leopoldshall ganz bedeutend. Bei einer absoluten Mächtigkeit 
des Kaluszer Kainitlagers von 6 bis 7 Lachter (12 bis 14 m) ist das 
selbe im zweiten und dritten Horizont der Grube, also auf 60 m flacher 
Pfeilerhöhe durch zwei streichende Strecken auf mehr als 200 in aufge 
schlossen und ist eine Fortsetzung des Lagers auch in grössere Tiefe 
ebenso wie im Streichen sicher anzunehmen. Schon die bisher aufge 
schlossenen Mengen repräsentiren aber ein sofort gewinnbares Quantum 
von 2 bis 2 /, Millionen Centner. Die durchschnittliche Zusammen 
setzung des Kainits soll sein: 
im II. Horizont 
Schwefelsaures Kalium . . . 20'3 
„ Magnesium . . 14-2 
Chlormagnesium ipi 
Chlornatrium 27‘2 
Schwefelsaures Calcium . . . 2'8 
Unlösliches (Thon, Sand) . . 9'2 
Wasser Rest 
lOO'OO 100-00 
Hiernach bietet sich der Kaluszer Kainit sowohl zur Darstellung von 
schwefelsaurem Kaliummagnesium und reinem schwefelsaurem Kalium 
als auch zur Gewinnung von Chlorkalium und Glaubersalz, event zu 
einer combmirten Fabrikation, in welcher zunächst ein Theil des Kalis 
als schwefelsaures Kaliummagnesium, der Rest als Chlorkalium gewonnen 
werden kann, während die bei letzterer Fabrikation ausgekochten Salz 
gemische von Kochsalz und schwefelsaurem Magnesium ein brauchbares 
Material für ausgedehnte Glaubersalzgewinnung bieten würden, da die 
harten und langen galizischen Winter der Darstellung von Glaubersalz 
weit mehr Chancen bieten, als das verhältnissmässig milde Klima von 
ötassfurt. Soviel indess bekannt, ist die Kainitverarbeitung in Kalusz 
bisher noch nicht durchgeführt') und werden bisher nur kleine Quanti 
täten Kaimt zu Düngesalzen verwendet. Bei weiterer Entwickelung des 
im III. Horizont 
19-6 
14-2 
111 
27-5 
0-5 
9-8 
Rest 
) Neuerdings sind von Dr. G. Bot sehe in Leopoldshall Versuche über 
diese bei Herabsetzung des Kainitpreises auch für Stassfurt wichtige Frao-e 
angestellt worden, welche die Aufgabe befriedigend zu lösen scheinen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.