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Von Dr. A. Frank
iu Stassfurt.
Schon im Vorhergehenden wurde erwähnt, dass bei der Verarbei
tung der Kalisalze einzelne Zwischensproducte fallen, die sich nach
ihrer Form und Zusammensetzung zur Verwendung als Düngmittel,
oder wie die Amerikaner es allgemeiner und richtiger bezeichnen, als’
Fertilieer, d. h. die Fruchtbarkeit fördernde Stoffe, besonders eignen;
denn der Boden bedarf zu seiner vortheilhaften Ausnutzung nicht allein
der Zuführung solcher Stoffe, welche directe Pflanzenernährungsmittel
resp. organische oder Aschenbestandtheile der Pflanzen bieten, sondern
auch solcher, welche seine physikalische Beschaffenheit (seine Condition)
verbessern und erhöhen, indem sie entweder dazu beitragen, dass die
Ackerkrume mürber, leichter verwitterbar und damit also auch auf
nahmefähiger für die Feuchtigkeit und widerstandsfähiger gegen rasche
Verdunstung wird, oder seine Absorptionsfähigkeit für die wirklichen
Pflanzennährstoffe erhöhen resp. die Vertheilung dieser Stoffe in bes
serer Weise, als dies durch mechanische Hilfsmittel möglich ist, auch in
den tieferen Bodenschichten bewirken ‘).
Die erwähnten Zwischenproducte der Kalifabrikation boten nun ein
Gemisch, welches diesen Anforderungen in vieler Beziehung entsprach
und sich in folge dessen auch rasch eine ausgedehnte Verwendung in
der Landwirtschaft erwarb. Denn während diese Kalidüngsalze, abwei-
chend von dem rohen Abraumsalz, — Carnallit und Kainit — nur geringe
B Die höchste praktische Leistung der Pflüge ist wohl die in der Gegend
von Magdeburg erreichte Furchentiefe von 16 Zoll (40 cm). Die darunter
liegenden Bodenschichten werden nicht aufgelockert, also auch nicht mit den
aufgebrachten Düngemitteln gemischt oder durch rasche Verwitterung an
löslichen Mineralstofl'en bereichert, obgleich gerade sie es sind, in welche die
tiefwurzelnden Hackfrüchte und Futterkräuter, Zuckerrüben, Turnips, Klee
Luzerne, Esparsette, ihre Saug- und Nebenwurzeln hinabsenden, um Nahrung
und Feuchtigkeit zu empfangen.