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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

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Mangan. 
lässt man die Temperatur schnell bis zur hellen Weissglühhitze steigen 
und diese Temperatur mehrere Stunden auf den Tiegel ein wirken. 
Man wird so aus 1000 Thln. Braunstein 420 Thle. Gussmangan, von 
einer grünen Schlacke bedeckt, erhalten. Zur Reinigung dieses Guss- 
mangans genügt es, dasselbe in gröblich gepulverter Form mit seines 
Gewichtes Mangancarbonat gemengt und von einer Holzplatte bedeckt 
in einem thönernen Tiegel umzuschmelzen. 
Ein Braunstein, der 50'5 p.C. Mangan und 3'5 p. C. Eisen enthielt, 
ergab ein Gussmangan von folgender Zusammensetzung: 
Mn Fe Al Ca P S Si C 
9G'90 F05 0-10 0’05 0-05 005 0'85 0‘95 
Nach dem Umschmelzen mit Mangancarbonat: 
Mn Fe Si C Andere Substanzen 
99'910 0-050 0-015 0‘025 Spuren 
Die oben angeführten Operationen lassen sich auch zur dokimasti- 
schen Bestimmung, also zum Probiren der Manganerze, verwerthen, 
wenn man dieselben im Kleinen, etwa mit 500 bis 1000 g, ausführen 
würde. 
Manganlegirungen. Da man ^ die Legirungen desMangans mit 
Kupfer,.Zinn und Zink leicht durch Zusammenschmelzen des Mangans 
mit diesenMetallen erzeugen kann, so ist durch die Hugo Tamm’- 
sehe Verbesserung des Mangandarstellungverfahrens die Nutzbar 
machung dieser Legirungen für Zwecke der Industrie schon bedeutend 
näher gerückt. Man hat die Eigenschaften solcher Legirungen bereits 
einem eingehenden Studium unterworfen. A. Valenciennes J ) fand, dass 
Kupfermanganlegirungen sich den Kupferzinnlegirungen ganz ähnlich 
verhalten. Legirungen von 3 bis 8 p. C. Mangan sind weich und dehnbar, 
lassen sich gut hämmern und unter der Walze strecken, bei 12 bis 
15 p. C. Mangangehalt nehmen sie eine graue Farbe an und werden hart 
und brüchig. Sie sind leicht schmelzbar und sonor. Kupfer - Mangan- 
Zinklegirungen können als Ersatz des Neusilbers dienen, vor welchem 
sie manche werthvolle Eigenschaft voraus haben; sie lassen sich z. B. 
sowohl im heissen wie im kalten Zustande im Walzwerk strecken, 
während das Neusilber immer heiss verarbeitet werden muss 2 ). Va- 
lenciennes stellte diese Legirungen dar, indem er Braunstein in einem 
mit Braunstein ausgefütterten Magnesiatiegel durch Kohle reducirte 
und das erhaltene Mangan mit Kupfer zusammenschmolz. Vortheil- 
hafter ist es jedoch gleich das Oxyd des mit dem Mangan zu legiren- 
den Metalls mit dem Manganoxyde und mit Kohle zu vermischen und 
O A. V alen cienn es, s Compt. rend. LXX, 607; Ding], pol. J. CXCVI, 
516; Berg- u. Hüttenm. Ztg. 1870, 304. 2 ) J. F. Allen, Chem. News 
XXII, 194; Dingl. pol. J. CXCVIII, 517.
	        
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