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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

Nickel und Kobalt. 867 
misches von metallisch gewordenen Nickelwürfeln nnd Kohle heraus 
gezogen, wodurch natürlich die ganze Beschickungshöhe in der Röhre 
heruntersinkt und so jeder Theil derselben alle Höhen der Thonröhre 
durchlauft, hier reducirt und gekohlt wird und sich schliesslich in der 
Eisenblechröhre abkühlt. Meist zieht man alle 3 / 4 bis 1 Stunde das 
reducirte Nickel schaufelweise ans. Ein solcher Ofen consumirte in 
24 Stunden 900 bis 1000 Kg Kohle und man konnte mit 6 Röhren 
von 20 cm Weite circa 500 bis 600 Kg Nickel reduciren; ein Arbeiter 
genügte für den ganzen Dienst des Ofens. 
Gasabsorption der schmelzenden Nickelkupfer- 
legir nngen. 
Legirungen aus Kupfer und Nickel absorbiren beim Schmelzen 
ziemliche Mengen Gase; diese Gasabsorption steigt proportional mit 
dem Gehalte der Nickelkupferlegirung an Nickel und mit der Tempe 
ratur des schmelzenden Metalles. Der Gasabsorption sind hauptsäch 
lich die Schwierigkeiten zuzuschreiben, die man zu überwinden hat, 
wenn man z. B. behufs der Münzdarstellung compacte Güsse aus der 
Legirung von 25 p. C. Nickel und 75 p. C. Kupfer zu produciren hat. 
Schmilzt man eine Legirung von 80 p. C. Nickel und 20 p. C. 
Kupfer in einem Graphittiegel, der bis zur Hälfte mit flüssigem Metall 
gefüllt ist, bei Weissgluth, zieht ihn bei dieser Temperatur aus dem 
Ofen und kühlt ihn schnell ab, z. B. durch Einsetzen in ein dem Tie 
gel entsprechendes in einem grossen kalten Eisenblock befindliches 
Loch, so steigt durch die mit der plötzlichen Abkühlung erfolgende 
heftige Gasentbindung der flüssige Tiegelinhalt über den Tiegel hinaus. 
Dieser Gasabsorption ist es auch wahrscheinlich zuzuschreiben, 
dass man beim Granuliren von Nickelkupferlegirungen in Wasser oft 
hohle Kugeln erhält. Ich erhielt einmal beim Granuliren einer Legi 
rung von 80 p. C. Kupfer und 20 p. C. Nickel hohle Kugeln von so 
geringer Wandstärke, dass sie auf dem Wasser schwammen, leider aber 
m so geringer Menge, dass eine Bestimmung des in den Kugeln ein- 
geschlossenen Gases unmöglich war x ). 
Anwendungen von Nickel und Kobalt. 
Bis vor circa 12 Jahren beschränkte sich die Verwendung des 
Nickels ausschliesslich auf die Darstellung des Neusilbers, einer je nach 
*) Der Herausgeber verdankt, der Güte des Herrn Dr. Künzel eine 
Probe dieser Kugeln; sie erinnern lebhaft an die auf dem Wasser schwimmen 
den bohlen Quecksilberkugeln, welche sich beim Einfallen eines luftgemisch 
ten Wasserstrahles in Wasser bilden. A. W.*H. 
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