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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

Kupfer. 883 
von Robert Ilasenclever über Schwefelsäurefabrikation, S. 167 
dieses Berichts.) Perret 1 ) röstet in seinem Ofen gleichzeitig Erze 
m Stück- und Schliegform ab und zwar Schwefelkiese bis auf 1 bis 
2 Tausendstel Schwefel, so dass sich die Rückstände auf ein für 
die Walzeisenfabrikation geeignetes Roheisen verschmelzen lassen. 
Spence 2 ) benutzt die aus einem Schmelzflammofen abziehende Ueber- 
hitzei zum Rösten der Erze. Wo die schweflige Säure wegen Vermischung 
mit Feuergasen, wegen zu geringer Monge etc. zur Schwefelsäuredarstel- 
lung nicht nutzbar ist, hat man dieselbe für die Umgebung durch Ein 
leiten in Cokethürme, die mit Sodalösung gespeist werden, oder in 
Kalkthürme unschädlich gemacht (St. Blasien im Schwarzwald 3 ). 
b) Fortschritte hinsichtlich der Schmelzung. Durch Erweiterung 
der Schachtöfen im Schmelzraum bei entsprechender Querschnittsgestalt 
und Vermehrung der Formenzahl, sowie durch Erweiterung der Oefen nach 
oben, so dass hier der Querschnitt grösser als im Formniveau, ist man zu 
grösserer Production, besserem Ausbringen und regelmässigerem Schmelz 
gang und zu Brennmaterialersparung gelangt (oblonger Ofen von Ra- 
schette 4 ), Pilz’scher Rundofen 3 ). Zur Beschleunigung des Processes, 
hauptsächlich zur rascheren Ueberführung der Erze und Leche in Schwarz 
kupfer haben gedient: ein Einleiten von Gebläseluft in das geschmol 
zene Erz (Tessie du Motay«); das Einblasen von comprimirter Luft in 
den geschmolzenen Stein durch die Rührkrücke (Rittinger 7 ) oder im 
Bessemerofen (Kupelwieser 8 ) und v. Jossa 9 ); ein Schmelzen der 
Kupfersteine mit Salpeter (Wagner 10 ), sowie schärferes Abrösten und 
Schmelzen der Kupfersteine im Flammofen auf Schwarz- und Raffinad- 
kupfer. 
c) Fortschritte hinsichtlich der Reinigung (Gaarmachen, Raf 
fination) des Schwarzkupfers behufs deren Beschleunigung oder zur 
vollständigeren Entfernung schädlicher Substanzen. Hierzu ist besonders 
Wasserdampf in Anwendung gebracht, indem man entweder das ein 
schmelzende Schwarzkupfer mit Wasser bespritzt und dann Gebläseluft 
einwirken lässt (Ledere u ), oder umgekehrt (Guillemin 12 ), oder das 
Metall in einer aus Leuchtgas und Sauerstoff erzeugten Flamme ein 
schmilzt, wobei sich Wasserdampf bildet (Tessie du Motay 13 ), oder 
J ) Perret, in Bode, 1. c. Hl. Berg- u. Hüttenm. Ztg. 1873, 407. 
1 Spence, Wagn. Jahresber. 1862, 203; 1865, 150. 8 ) Wagn. Jahresber. 
1871, 119. 4 ) Raschette, Berg- u. Hüttenm. Ztg. 1863, 389; 1866, 
202; 1867 , 274; 1868, 101, 178; 1870, 364; 1871, 412. 6 ) Pilz, Ebend. 
j 871 .' 284, 306. 6 ) Tessiö du Motay, Wagn. Jahresber. 1871, 143. 
) Rittinger, Ebend. 1871 , 155. 8 ) Kupelwieser, Ebend. 1869, 136.' 
J v. Jossa, Ebend. 1871, 154. Wagner, Ebend. 1869, 136; 1870, 116. 
) Ledere, Dingl. pol. J. CXC, 74. 12 ) Guillemin, Dingl. pol. J. CXCVIII, 
92 - 13 ) Tessie du Motay, Dingl. pol. J. CLXXXXVII, 457. 
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