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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

916 Gruppe III. Chemische Industrie. 
eine coneentrirte Kochsalzlösung in Vorschlag gebracht hat. Beim Ge 
brauch findet jedoch das Glasiren der Gefässe von selbst statt, so dass 
sich der Anfangsverlust nachher auf ein Geringes beschränkt. Die 
Wahl sowohl der Materialien, als auch der Formen für die Destillir- 
gefässe, dann auch die sehr gewissenhafte Darstellung derselben, hat 
den früher bis auf 30 p. C. steigenden Zinkverlust jetzt auf 16 bis 18 p. C. 
herabgedrückt. Die bis auf den heutigen Tag noch in Gebrauch be 
findlichen Destillirgefässe sind die bekannten Röhren und Muffeln, die 
in den verschiedenen Werken in etwas abweichender Grösse und Form 
zur Anwendung kommen. In der Regel werden entweder nur Röh 
ren (belgisches System) oder nur Muffeln (schlesisches System) in den 
Zinköfen placirt, doch hat man in der letzten Zeit auch Röhren und 
Muffeln combinirt angewendet (four mixte) und haben sich diese nach 
den Aussagen Sachverständiger gut bewährt. Während in Belgien die 
Röhrenöfen ganz allgemein in Anwendung sind, findet man in Deutsch 
land fast ohne Ausnahme die Muffelöfen in Gebrauch. Die letzteren er 
heischen weniger Arbeiter und geringere Beaufsichtigung, als erstere, 
da die Muffeln eine grössere Beschickung fassen als die Röhren. Aus 
diesem Grunde wird das schlesische System in Deutschland dem bel 
gischen gegenüber wohl die Oberhand behalten. ') 
Zinköfen. Sieht rpan von der Form der Destillirapparate ab, so 
lässt sich, sowohl in Betreff der Placirung derselben in den Oefen, als 
auch der Art und Weise ihrer Heizung ein erfreulicher Fortschritt 
constatiren. Meistens sind noch die gewöhnlichen Oefen mit Rost 
feuerung, theilweise mit und ohne Ober- und Unterwind im Gebrauch. 
Dieselben machen nur langsam, Schritt für Schritt, den neueren Ein 
richtungen Platz. — Zu diesen gehören die Oefen mit Gasgeneratoren, 
dann diejenigen mit Gasgeneratoren in Verbindung mit Regeneratoren. 
Die belgischen Oefen, welche früher nur 50 bis 60 Röhren ent 
hielten, werden jetzt so gross angelegt, dass sie 128 bis 150 Röhren 
fassen; sie sind mit einem Generator in Form zweier Treppenroste 
verbunden und erhalten die Luft auf gewöhnliche Weise zugeführt. , 
In Moresnet (Vieille montagne), wo dieselben im Gebrauch sind, haben 
sich solche sehr gut bewährt. Daselbst sind jedoch auch noch mit ge 
wöhnlicher Feuerung versehene, kleinere Oefen von 70 Röhren beibe 
halten worden, indem sich diese für die Verhüttung des Moresneter 
kieselsaureu Zinkes als am geeignetsten herausgestellt haben. Dieses 
Erz reducirt sich sehr schwer und ist dabei sehr leichtflüssig, wesshalb 
es eine schnelle Verhüttung verlangt. Wegen der Güte des daraus 
i) Trainer, Cliem. News 1867, Nr. 397, 25. Ztschr. des Ver. deutsch. 
Ing. 1867, 267. Wagn. Jahresber. 1867 145.
	        
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