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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

Blei. 
Von C. Rammeisberg, 
Professor der Chemie an der Universität Berlin. 
Bleihüttenprocesse im Allgemeinen. Es sind bekanntlich 
zwei principiell verschiedene Methoden, durch welche der Bleiglanz zu 
Gute gemacht wird: der Röstprocess und die Niederschlagsarbeit, von 
denen jener in Flammöfen, diese in Schachtöfen zur Ausführung gelangt. 
Die Art und Weise, wie das Erz vorkommt, bestimmt in erster Linie 
die Wahl der einen oder anderen Methode. Die Bleiglanzlager in 
sedimentären Gesteinen, namentlich in dem Kalkstein der devonischen, 
silurischen und Triasbildungen sind dadurch ausgezeichnet, dass auf 
ihnen, neben den secundären Producten, welche dem Bleiglanz ihr 
Entstehen verdanken, wie Weissbleierz, Bleivitriol, Gelbbleierz und 
andere, von anderweitigen Erzen in der Regel nur Zinkerze (Galmei) 
und Brauneisenstein angetroffen werden. Der Bleiglanz ist verhältniss- 
mässig rein, wenigstens frei von Kupfererzen, und dasselbe gilt von 
dom merkwürdigen Vorkommen des Bleiglanzes im bunten Sandstein, 
wie z. B. am Nordrande der Eifel. Da es durch Aufbereitungsarbeiten 
gelingt, den Bleiglanz von seinen Begleitern, welche in diesem Fall fast 
ausschliesslich oxydirte Körper sind (Kalkstein, Quarz, Zink- und Eisen- 
erze), gut zu scheiden, so hat man es bei der Verhüttung des Bleiglan 
zes von dem erwähnten Vorkommen mit einem verhältnissmässig 
reinen Material zu thun, und für dieses allein eignet sich der Röstprocess 
im Flammofen. 
Allein der Bleiglanz findet sich auch auf Gängen in den älteren 
krystallinischen Gesteinen, in den krystallinischen Schiefern und in 
den paläozoischen Bildungen. Diese Gänge führen ausserdem eine 
grössere oder geringere Zahl anderer Erze, insbesondere Schwefelkies, 
Arsenikkies, Zinkblende, Bournonit, Fahlerz, Kupferkies, auch wohl 
eigentliche Silbererze, und die Gangarten bestehen aus Quarz, Kalk-
	        
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