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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

Silber. 
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tischen Störungen zurückgegangen und von den chilenischen überflügelt 
worden, welche bekanntlich in den nördlichen sterilen Provinzen (Co- 
quimbo, Atacama) liegen, und einen ungemeinen Reichthum auch an 
Kupfer bergen. Sind die Vorkommnisse der Metalle in allen diesen 
Regionen bisher mehr oder weniger genau bekannt gewesen, so trifft 
Gleiches nicht zu für ein vielversprechendes Silbervorkommen, welches 
erst in neuester Zeit in den westlichen Territorien der Union aufge 
schlossen und wissenschaftlich untersucht worden ist. Während in den 
Küstenketten zunächst der Südsee Quecksilber-, Zinn- und Chromerze 
sich finden, bemerkt man in den nächst östlichen Parallelketten, der 
Sierra Nevada und den Oregon Cascades auf der Westseite zwei Zonen, 
am Fnsse eine Reihe von Kupfererzlagern und in mittlerer Höhe gold 
führende Schichten. Diese und goldführende Gänge setzen weithin 
nördlich bis nach Alaska sich fort. Auf der Ostseite dieser grossen 
Gebirgskette stösst man dagegen auf Silbererzlager, häufig in vulca- 
nischen Gesteinen, und südlich bis zu den mexicanischen Grubendistric- 
ten reichend. Eine andere Reihe solcher Silbererzlagerstätten zieht 
sich von dem mittleren Mexico hinauf durch Arizona, Nevada und das 
innere Idaho, vorwaltend in älteren Gesteinen auftretend. Durch Neu 
mexico, Utah und das westliche Montana verläuft ein Strich silber 
haltiger Bleiglanzlager, gleichwie ostwärts eine Zone goldführender 
Ablagerungen, vom Süden her durch Colorado, Wyoming und Montana 
sich hinzieht. 
Ein Theil dieser weiten Regionen ist in den letzten Jahren Ge 
genstand topographischer und geognostischer Aufnahmen gewesen, 
deren Resultate in officiellen Berichten enthalten sind, welche die Cen 
tralbehörde der Union veröffentlicht 1 ). 
Hier gestatten wir uns nur eine Hindeutung auf die Silbererze 
des Washoe-Districts, welche seit 1860 ausgebeutet werden, undaus ge 
diegen Silber und Bleiglanz bestehen, in denen Gold meist nicht sichtbar ist, 
während Quarz das herrschende Gestein bildet. Man theilt sie ihrem 
Gehalte nach in drei Classen, röstet die der ersten Classe nach dem 
Trockenpochen und Mahlen im Flammofen mit Kochsalz und unterwirft 
sie der Fässeramalgamation, während die übrigen den sogenannten 
Wash oe-Process durchmachen, einer Art Kessel-oder Pfannenamalga- 
mation, wobei man sogenannte „Chemicals“ zuschlägt, die in Kochsalz oder 
Kupfervitriol oder beiden bestehen. Um die hierbei stattfindenden Vorgänge 
kennen zu lernen, sind im Laboratorium des Yale College Versuche im 
Kleinen (mit 20 Pfd. Erz.) angestellt worden. Sie wurden mit Wasser 
zu einem Brei angerührt, den man durch Dampf erwärmte; dann fügte 
man Kupfervitriol und Kochsalz in dem Verhältniss von 1 : 2 hinzu, 
*) Durch 'Mittheilung dieses Reports Seitens jener Behörde sind wir in 
der Lage, hier einige unserem Zweck näherliegeude Notizen zu geben.
	        
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