Ueber Silberextraction aus gerösteten Pyriten. 947
Silbers als Jodsilber enthält. Der Niederschlag wird gesammelt, mit
Kalk und Holzkohle reducirt und der gebildete Bleisilberregulus in der
gewöhnlichen Weise abgetrieben.
Das Gesammtvolum der silberhaltigen Flüssigkeit lässt man als
dann in den Fällungsbottich übertreten. Nunmehr setzt man zu dieser
Flüssigkeit, deren Volum und Silbergehalt genau bekannt ist, Jodzink
lösung in sehr geringem Ueberschuss hinzu, indem man jedes grössere
Uebermaass des Jodids auf das Sorgfältigste vermeidet, einmal der
Kosten wegen, dann aber auch weil sonst noch andere Metalle, Blei oder
Kupfer, ausfallen. Nach Zusatz des Jodids wird die Flüssigkeit um
gerührt und dem Niederschlag zum Absetzen 48 Stunden Zeit gegeben.
Die klare, entsilberte Lösung behandelt man nun, zur Abscheidung
ihres Kupfergehaltes, in gewöhnlicher Weise mit Eisenabfällen.
Dann wird der Niederschlag, der sich durch die Arbeit von etwa
einem Monat angesammelt hat, gewaschen und zwar erst mit Wasser,
hierauf zur Entfernung des Kupfers, mit verdünnter Chlorwasserstoffsäure
und endlich im feuchten Zustande durch Zinkplatten zersetzt. Auf
diese Weise wird das Silber neben etwas Blei und Kupfer und einer
nicht unerheblichen Menge Goldes zu Metall redueirt und in diesem
Zustande den Silberscheidungsanstalten überlassen, während das Jod
des ursprünglich angewandten Zinkjodids (oder des in erster Linie ver
brauchten Kaliumjodids) wieder in Zinkjodid zurückverwandelt wird,
das man in unbeschränkter Weise immer wieder von Neuem benutzen
kann.
Im Jahre 1871 wurden unter dem Directorat des Hrn. Arthur
Phillips von der Lancaster Metal Extracting Company, Widnes, für
3700 Pf. St. Silber und Gold extrahirt. Der Process ist seitdem un
unterbrochen fortgeführt worden. Da der Werth des verbrannten Py
rits von der geringen darin enthaltenen Silbermenge, die zwischen
0'0023 und 0’0037 p. C. schwankt, völlig unabhängig ist, sind die
Extractionskosten die einzigen hier in Betracht kommenden.
Die Kosten für das verbrauchte Zink werden ausserdem noch durch
den Gewinn an Blei zum Theil gedeckt.
Die Auszeichnungen für Silbererze auf der Wiener Weltausstel
lung, sowie für das Ausbringen des Metalles aus denselben, sind unter
Gruppe I, „Bergbau und Hüttenwesen“ vermerkt. Vergl. auch die
Auszeichnungen für „edle Metalle“ S. 1013 dieses Berichtes und für
„chemische Präparate“.
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