Quecksilber.
Yon C. Rammeisberg,
Professor der Chemie an der Universität Berlin.
Production. Die Gewinnung des Quecksilbers beschränkt sich
fast ganz auf den Zinnober, eine kleine Menge stammt aus Fahlerzen
her. Die ältesten Gruben sind die von Almaden in Spanien; seit 1500
trat Idria hinzu, später Huaneavelica in Peru und seit 1850 Califor-
nien (Neualmaden, Neuidria, Redington). Die Production wird an
gegeben :
Almaden etwa 1 000 000 Kg
1869 Californien 1 289 500 „ (nach Reymonds)
jetzt angeblich 2 000 000 „
1871 Oesterreich 375 700 „
„ Ungarn (aus Fahlerzen) . . 16 150 „
„ Vallalta (bei Bellnno in
Venetien) 34776,,
In Idria wird ein Theil des Metalls zur Fabrikation von Zinnober
verwendet (jährlich 60 000 Kg). Die dieses Werk betreffenden auf der
Wiener Ausstellung zur Anschauung gebrachten Erze, Gesteine und
Producte von Idria nebst Karten und Zeichnungen waren sehr interes
sant. Seitdem die horizontalen Flammöfen von Alberti (seit 1842)
die Stelle der früheren in Etagen getheilten Schachtöfen oder Muffel
öfen eingenommen haben, und ärmere Erze in grösseren Quantitäten
sich verhütten lassen, ist die Menge des Röstgutes ansehnlich gestie
gen. Während die Flammöfen für Schliche bestimmt sind, verhüttet
man aber auch in Schachtöfen, wie sie in Vallalta gebraucht werden,
arme Stuferze, und hat in den letzten Jahren mehrere neue Ofencon-
structionen von Exeli ausgeführt, bei welchen die Verdichtung der
Quecksilberdämpfe in auf- und absteigenden eisernen Röhren erfolgt.
Reichere Erze behandelt man in Muffelöfen mit Zuschlag von Kalk;
sie enthalten zu beiden Seiten der Feuerung je eine eiserne Muffel, aus