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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

Die Soda-Industrie. 
Von H. Landolt, 
Professor der Chemie am Polytechnicum in Aachen. 
Die Fortschritte, welche die Sodaindus'trie im letztverflossenen 
Decennium gemacht hat, sind im Grossen und Ganzen betrachtet, nicht 
so durchgreifender Art, wie sie viele andere Gebiete der chemischen 
Technik anfzuweisen vermögen. Der altbewährte Leblanc’sche Soda- 
process hat durch eine Reihe guter Arbeiten Bereicherungen erfahren, 
welche zu einer genaueren Kenntniss der in den verschiedenen Phasen 
desselben auftretenden chemischen Reactionen führten, man hat an 
Apparaten Verbesserungen angebracht und endlich die Ursachen der 
Fabrikationsverluste näher erkennen gelernt. Andere Methoden, das 
Kochsalz in Natriumcarbonat umzuwandeln, sind in grosser Zahl theils 
neu vorgeschlagen, theils vervollkommnet worden, aber unter sämmtliehen 
derselben befindet sich bloss eine, der Ammoniaksodaprocess, welche in 
den letzten Jahren zur wirklichen Einführung in die Industrie gelangt 
ist und bis zu einem gewissen Grade mit dem Leblanc’schen Verfahren 
in Concurrenz treten kann. Das Folgende enthält in gedrängter Form 
die Details der seit dem Jahre 1863 gemachten Fortschritte, und zwar 
im Anschluss an den von A. W. Hofmann *) bei Gelegenheit der Lon 
doner Ausstellung von 1862 über den damaligen Zustand der Soda 
industrie erstatteten Bericht. 
I. Leblanc’sches Sodafabrikationsverfahren. 
Theorie des Leblanc’schen Processes. Die Vorgänge, welche 
beim Erhitzen eines Gemenges von Natriumsulfat, Calciumcarbonat 
und Kohle eintreten, sowie die bei der nachberigen Behandlung der 
Rohsoda mit Wasser stattfindenden Reactionen sind in den letzten zehn 
!) A. W. Hofmann, Reports by the Juries 1862, 17 bis 33.
	        
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